Warum Hobbys und Interessen in einem Lebenslauf?

Warum Hobbys und Interessen in einem Lebenslauf?

Du bist nicht sicher, ob und wie du deine Hobbys im Lebenslauf angeben solltest? Dann bist du hier genau richtig, denn wir erklären, was in einen Lebenslauf gehört und ob ein extra Abschnitt für bestimmte Angaben gemacht werden sollte. Außerdem erläutern Vor- und Nachteile verschiedener Informationen und geben Tipps, wie du am besten deine Hobbys im Lebenslauf angeben kannst.

Warum Freizeitbeschäftigungen in einen Lebenslauf gehören

Gehören Hobbys in den Lebenslauf - ja oder nein? Ist es zu unprofessionell, Interessen, Hobbys und soziales Engagement zu nennen? Sollte dafür ein extra Abschnitt im Lebenslauf gemacht oder vielleicht sogar auf Social Media verwiesen werden? Diese Frage stellt sich spätestens dann, wenn es darum geht, für eine Bewerbung den alten Lebenslauf zu überarbeiten oder aber einen neuen zu erstellen. Während du zwar nicht dazu verpflichtet bist, Informationen aus deinem privaten Leben preiszugeben, sehen Personaler es gerne, wenn neben den harten Fakten im Lebenslauf auch Angaben zu Hobbies und Freizeitbeschäftigungen gemacht werden. Das gibt ein etwas vollständigeres Bild ab, denn bestimmte Aktivitäten lassen gewisse Soft Skills und Eigenschaften des Bewerbers schließen. 

  • Viele Interessen und Hobbys können zusätzliche Kompetenzen und Know-how demonstrieren. Das können technische Skills, besonders aber auch soziale Fähigkeiten sein. Gerade um Führungsqualitäten anzuzeigen, sind einige Hobbys sehr gut geeignet.
  • Wenn du im Lebenslauf Interessen und Hobbys nennst, zeigst du dem Arbeitgeber, dass du nicht nur ein Bewerber mit den richtigen Qualifikationen, sondern auch ein Mensch mit vielseitigen Interessen bist.

Tipp

Vermeide es, in deinem Lebenslauf die englische Schreibweise Hobbies zu verwenden. Die korrekte deutsche Schreibweise lautet tatsächlich Hobbys und da eine einwandfreie Grammatik und Rechtschreibung bei der Bewerbung wichtig sind, solltest du auch darauf achten, dass du keine „eingedeutschten” Begriffe verwendest, sondern dich nach den Empfehlungen des Duden richtest.

Was gegen zu viel Persönliches im Lebenslauf spricht

Auch wenn es durchaus gute Hobbys für den Lebenslauf gibt und du beim Personaler Pluspunkte sammeln kann, wenn du diese richtig einsetzt, solltest du es nicht übertreiben. Das richtige Maß ist richtig, denn nach wie vor sollten die Qualifikationen und bisherigen beruflichen Erfahrungen im Vordergrund stehen. Schließlich sollte ein Lebenslauf immer noch möglichst professionell und seriös daherkommen.

Wann es zu viel mit Persönlichem wird, das hängt stark von der Stelle, vom Unternehmen und von der Branche ab, in der du dich bewirbst. Während bei einigen Berufen die Angabe von Interessen und Hobbys im Lebenslauf hilfreich sein kann, sollte man bei anderen Positionen möglichst stark auf persönliche Angaben verzichten. Vor allem solche Hobbys, die im Lebenslauf auf soziales Engagement und wichtige Soft Skills schließen lassen, machen eine gute Figur und werden in so gut wie jedem Bereich geschätzt. Anders verhält es sich beispielsweise mit Musik hören oder ins Kino gehen - sind das wirklich nennenswerte Freizeitbeschäftigungen, die bei der Bewerbung auf eine besondere Charaktereigenschaft schließen lassen? Wohl eher nicht - du solltest sie daher im Lebenslauf bei den Hobbys eher weglassen.

Besonders wichtig ist nicht nur, wie viel du von dir preisgibst, sondern auch, dass die angegebenen Informationen zur Stelle passen. Wenn du dich also zum Beispiel auf eine Stelle als Kindergärtner bewirbst, dann solltest du vielleicht lieber nicht angeben, dass du in deiner Freizeit gerne an Boxwettkämpfen teilnimmst.

Social Media spielt eine große Rolle im Alltag. Neben dem Lebenslauf und allfälligen Zeugnissen und Zertifikaten werden die Profile auf den verschiedenen sozialen Medien mittlerweile immer häufiger von zahlreichen Personalern zur Überprüfung von Angaben oder zu Bewertung eines Bewerbers herangezogen. Du solltest das bedenken, wenn du etwas postest, das als kontrovers aufgefasst werden könnte, denn es gibt durchaus Beispiele, bei denen Bewerber deshalb aussortiert wurden.

So solltest du im Lebenslauf Hobbys angeben

Bevor du dich daran machts, deinen Lebenslauf mit allen relevanten Informationen zu erstellen, solltest du dir überlegen, welche Hobbys im Lebenslauf geeignet sind und welche du besser weglassen solltest. Während gewisse Hobbys generell nicht geeignet sind - Musik hören oder Fernsehen, um nur zwei Beispiele zu nennen - hängen andere Angaben von der angestrebten Stelle ab.

1. Passen meine Hobbys zum idealen Bewerberprofil?

Wenn du dir überlegst, was und wie viel du in deinem Lebenslauf über deine Freizeitinteressen preisgeben möchtest, dann versuch, dich möglichst in die Rolle und Denkweise der zuständigen Personaler bzw. Arbeitgeber zu versetzen. 

Klar solltest du dich nicht verstellen und krampfhaft versuchen, jemand anderes zu sein. Du darfst durchaus zu deinen Interessen stehen. Was du aber beachten solltest, ist, gewisse Freizeitbeschäftigungen - wie Gaming oder Kampfsport - lieber nicht zu nennen und andere wiederum zu betonen. Wähle am besten solche Hobbys für den Lebenslauf, die ein möglichst positives Bild von dir vermitteln, das auch gut zum idealen Bewerberprofil für deine Wunschstelle entspricht.

2. Was sagt ein Hobby über mich aus?

Richtig geannt, kann ein Hobby im Lebenslauf sehr viel über dich verraten und das solltest du zu deinem Vorteil nutzen. Es gibt nämlich zahlreiche Freizeitaktivitäaten, die von Personalverantwortlichen durchaus positiv aufgefasst werden, während andere dafür eher negative Schlussfolgerungen auslösen können. Wir haben eine Liste von Hobbys erstellt, die in den Lebenslauf passen und auch solche zusammengefasst, die eher ein schlechtes Bild auf den Bewerber werfen.

Gute Hobbys im Lebenslauf - Beispiele

Mit den richtigen Angaben versehen, sorgen die folgenden Informationen bei den meisten Arbeitgebern und Personalern für positive Reaktionen. Du kannst damit punkten, wenn du eines dieser Beispiele angibst, natürlich immer vorausgesetzt, dass es auf dich zutrifft. 

  • Trainer oder Übungsleiter in einem Verein: Eine Funktion als Trainer zeigt, dass du über ausgeprägte soziale, kommunikative und pädagogische Fähigkeiten verfügst.
  • Aktiver Sportler: Solange du nicht damit übertreibst und der Sport nicht einen größeren Stellenwert als der Job einnimmt, spricht sportliche Betätigung dafür, dass du eine vielseitige, dynamische und leistungsfähige Person bist, die aktiv für ihren Ausgleich und ihre Gesundheit sorgt. Mannschaftssportarten werden zudem häufig mit Teamfähigkeit in Verbindung gebracht. 
  • Musik machen: Wer in seinem Lebenslauf angibt, ein Instrument zu spielen oder Mitglied in einer Band bzw. einem Chor zu sein, der vermittelt, dass er über ausgeprägte kreative und soziale Fähigkeiten verfügt.
  • Reisen und Sprachen: Die Angabe, dass man gerne reist und Sprachen lernt, wird selten von Nachteil sein. Denn sowohl das Beherrschen von Fremdsprachen als auch Kommunikations- und Lernfähigkeit sind in vielen Branchen wichtig. Darüber hinaus sprechen ausgedehnte Reisen oder Auslandsaufenthalte auch für eine gewisse multikulturelle Kompetenz, die in der heutigen Arbeitswelt immer wichtiger wird.
  • Freiwillige und ehrenamtliche Funktionen: Sehr positiv ins Gewicht fallen ehrenamtliche Funktionen, zum Beispiel als Vorstandsmitglied in einem Verein oder andere freiwillige Tätigkeiten, die auf soziales Engagement und einen Bewerber mit Empathie und Führungsqualitäten schließen lassen.
  • Kochen und Gärtnern: Da diese beiden Tätigkeiten in Lebensläufen sehr häufig genannt werden, kann man damit meist nicht mehr viele Pluspunkte sammeln. Wer aber sonst keine spannenden Hobbys vorzuweisen hat, der kann durchaus eine Leidenschaft als Hobby-Koch oder Gärtner hervorheben und damit seinem Lebenslauf eine gewisse persönliche Note geben. 
  • Lesen: Genauso wie Kochen und Gärtnern ist auch Lesen weder gerade besonders aussagekräftig noch lässt es den Bewerber in einem interessanten Licht erscheinen. Dennoch: Belesenen Menschen werden ein gutes Allgemeinwissen sowie ein gutes sprachliches Verständnis zugesprochen. Aufwerten kannst du dieses Hobby, indem du genauere Angaben zu deinem Lesestoff bzw. deiner Lektüre machst. Literatur und Sachbücher machen dabei natürlich mehr her als beispielsweise Comics.
  • Seltene Hobbys und Interessen: Wenn du ein seltenes oder ausgefallenes Hobby angibst, dann kann dich das als spannende Person mit individuellen Interessen erscheinen lassen.

Schlechte Hobbys für den Lebenslauf - Beispiele

Zu den Hobbys, die für den Lebenslauf weniger geeignet sind, zählen unter anderem die folgenden Beispiele: 

  • Kampf- und Extremsportarten: Auch wenn das Betreiben einer Kampfsportart durchaus positive Fähigkeiten attestieren kann, so sollte man doch vorsichtig damit sein, denn in vielen Menschen lösen Kampfsportarten eher negative Reaktionen und Assoziationen aus. Das Gleiche gilt für Extremsportarten wie Freeclimbing, Rennsport oder Fallschirmspringen: Auch diese sollte man nur mit Bedacht angeben. 
  • Ausgehen: Du gehst in deiner Freizeit gerne mit deinen Freunden auf ein Bier, verbringst die Wochenenden in der Disco oder auf Festivals? Das ist zwar durchaus ein angenehmer Freizeitvertreib, er wird dir in Sachen Bewerbung aber keinen Vorteil verschaffen.
  • Fernsehen: Zwar zählt auf dem Sofa sitzen und Fernsehen für viele Menschen zu den wichtigsten Hobbys, dennoch solltest du das natürlich nicht in deinem Lebenslauf angeben. Denn mit Fernsehen werden weder positive Eigenschaften in Verbindung gebracht noch bietet es irgendeinen Mehrwert, der dir Pluspunkte bei der Bewerbung einbringen könnte.
  • Glücksspiel und Videospiele: Wenn du in deiner Freizeit gerne in Casinos gehst, in Online-Casinos zockst oder Videospiele spielst, so solltest du dies gegenüber deinem potenziellen Arbeitgeber unbedingt verschweigen. Denn Glücksspiel wird häufig mit Gier und Kontrollverlust in Verbindung gebracht.
  • Kontroverse Interessen: Komplett vermeiden solltest du auch das Angeben von politischen oder anderweitig kontroversen Hobbys und Interessen. Dazu zählen zum Beispiel Schießen, Jagen oder die Mitgliedschaft in einer Biker-Gang.
Es gibt gute Hobbys für den Lebenslauf und solche, die du besser nicht nennen solltest. Aktivitäten, die auf soziales Engagement und entsprechende Kompetenzen schließen lassen, sind immer eine gute Idee, während Allerweltshobbys wie lesen oder spazieren gehen nichtssagend sind und besser weggelassen werden.

3. In Szene setzen ja, neu erfinden nein

Als Bewerber möchtest du dich natürlich möglichst gut in Szene setzen und im Lebenslauf spannende Hobbys nennen, um dich von anderen Bewerbern abzuheben. Was, wenn du nun aber nur durchschnittliche Interessen hast? 

In diesem Fall darfst du durchaus versuchen, deine bevorzugten Freizeitbeschäftigungen in einem besseren Licht zu präsentieren. Denn nicht nur aktive Hobbys haben Platz im Lebenslauf, sondern auch Interessen und Passionen. Du darfst also durchaus angeben, dass Reisen eine Leidenschaft von dir ist, auch wenn du noch keine Weltreise hinter dir hast.

Dennoch solltest du aber aufpassen, nicht zu weit zu gehen. Denn wenn in einem Bewerbungsgespräch deine Interessen zur Sprache kommen, solltest du natürlich etwas darüber erzählen und Beispiele nennen können, ohne gleich ins Stocken zu geraten. Es gilt also, das richtige Maß zu finden und nur Hobbys und Interessen anzugeben, die du wirklich ausübst.

Fazit: Versuche, das richtige Maß an Persönlichkeit zu finden

Um zu guter Letzt noch einmal die wichtigste Frage zu beantworten, nämlich, müssen Hobbys in den Lebenslauf, dann ist die Antwort ein klares Nein. Aber: Richtig gewählt, können gewisse Interessen und Hobbys durchaus ein tolles „Werkzeug“ sein, um den eigenen Lebenslauf abzurunden und dem Bewerberprofil den finalen Schliff zu verleihen. Dabei ist es, wie in allen Lebensbereichen, wichtig, die richtige Balance zu finden. Wenn die angegebenen Hobbys nicht zum angestrebten Bewerberprofil passen oder sich schlicht als negativ herausstellen, kann sich die Angabe dieser Informationen schnell einmal als Eigentor erweisen.

Hobbys im Lebenslauf mit Hilfe einer Vorlage eingeben

Dank der Tipps aus diesem Artikel weißt du jetzt hoffentlich, welche Informationen geeignet sind und was besser nicht erwähnt werden sollten. Falls du aber nach wie vor unsicher bist, wo du deine Hobbys im Lebenslauf angeben solltest oder wenn du dir einfach ein paar Beispiele ansehen möchtest. die bei Arbeitgebern und Personalern gut ankommen, dann findest du diese auf Jobseeker. Im Bereich Lebenslauf-Vorlagen findest du verschiedene Muster, die du anpassen und bearbeiten kannst, sodass sie zu dir und deinen Hobbys passen. Du kannst einen extra Abschnitt einfügen, wenn das erforderlich sein sollte oder Felder löschen, die du nicht brauchst. Die Bedienung ist ganz einfach und sobald du deine Vita erstellt hast, kannst du sie herunterladen und entweder ausdrucken oder per E-Mail verschicken. Und zu guter Letzt noch einmal zur Erinnerung: Es heißt Hobbys und nicht Hobbies im Lebenslauf - denn zweiteres ist die englische Schreibweise, die mit der deutschen nicht verwechselt werden sollte.

Teilen über:

Verschaffe dir einen Vorteil

Sorge dafür, dass deine Bewerbungen aus der Masse herausstechen.

Jetzt starten