Welche persönlichen Daten im Lebenslauf?

Welche persönlichen Daten im Lebenslauf?

Wer eine Vita für die Bewerbung erstellt, der sollte sich bewusst sein, welche Bedeutung persönliche Daten im Lebenslauf haben. Schließlich handelt es sich dabei um wichtige Informationen, die Personaler und potenzielle Arbeitgeber wissen möchten und auch brauchen, um dich beispielsweise kontaktieren zu können, wenn sie dich für ein Vorstellungsgespräch einladen möchten. Dieser letzte Punkt ist auch der Grund, weshalb Angaben zu Kontaktdaten inklusive Anschrift, Telefonnummer und E-Mail-Adresse zwingend in jeden Lebenslauf gehören.

In diesem Artikel geben wir einen Überblick darüber, welche persönlichen Daten sonst noch obligatorisch oder aber freiwillig sind. Hier hat sich nämlich in den letzten Jahren immer wieder etwas geändert und es schadet nie, auf dem aktuellen Stand der Dinge zu sein, gerade wenn es um die Bewerbung geht.

Was versteht man unter persönliche Daten im Lebenslauf?

Zuerst einmal sollten wir definieren, was eigentlich unter die persönlichen Daten fällt, die traditionellerweise in jedem Lebenslauf gemacht werden, denn: Es gibt durchaus auch Informationen, die entweder in einen anderen Abschnitt oder gar nicht in den Lebenslauf gehören. 

Was ist also mit den persönlichen Daten gemeint? Dazu gehören Informationen, die relevant für die Identifikation und Kontaktaufnahme sind sowie nicht einem der anderen Abschnitte - wie Ausbildung, beruflicher Werdegang, Fähigkeiten und so weiter - zugeordnet werden können. 

Die persönlichen Angaben werden stets möglichst zu Beginn des Lebenslaufs in einem eigenen Abschnitt aufgeführt. Sie beinhalten nicht nur deine Kontaktdaten, sondern mitunter auch ein Bewerbungsfoto, wobei letzteres nicht obligatorisch ist. Weitere Informationen zum Bewerbungsfoto findest du auf Jobseeker, wo wir zu verschiedenen Themen rund um den Lebenslauf und das Bewerbungsschreiben informative Artikel zusammengestellt haben. Außerdem findest du nicht nur zum Lebenslauf, sondern auch für das Bewerbungsschreiben Vorlagen. Diese sind praktisch und einfach zu bearbeiten und bieten neben der richtigen Struktur auch vordefinierte Beispielsätze für verschiedene Ausgangssituationen, die du als Inspiration für dein eigenes Schreiben verwenden kannst.

Generell gilt es in Hinblick auf die persönlichen Daten bei einer Bewerbung zu sagen, dass zwischen Pflichtangaben und optionalen Angaben unterschieden werden sollte. Während die Pflichtangaben inklusive Anschrift, E-Mail-Adresse und Telefonnummer in keinem Lebenslauf fehlen sollten, können andere Informationen je nach Situation zusätzlich inkludiert oder eben weggelassen werden. Es gibt zudem immer mehr persönliche Daten, die quasi zunehmend aus der Mode kommen und in Anbetracht der wachsenden Bedeutung der Privatsphäre nicht mehr Standard sind.

Obligatorische persönliche Daten im Lebenslauf

Sehen wir uns als Erstes einmal die Informationen an, die in deinem Lebenslauf auf keinen Fall fehlen sollten:

Vollständiger Name und Titel

Als allerersten Punkt solltest du deinen vollständigen gesetzlichen Namen nennen. Dies ist nicht nur eine wichtige Grundlage für die Kommunikation mit Personalverantwortlichen oder dem potenziellen Arbeitgeber sowie für die spätere Erstellung von vertraglichen Dokumenten. Nur wenn du deinen Namen nennst, kann dein Lebenslauf auch eindeutig zugeordnet werden, was unerlässlich ist, wenn du mit deiner Bewerbung Erfolg haben möchtest. Auf Abkürzungen oder Spitznamen solltest du tunlichst verzichten, da dies keinen professionellen Eindruck macht. 

Akademische Titel hingegen kannst du angeben, falls du dir daraus einen Vorteil versprichst – was in den meisten Situationen der Fall sein sollte. Nur bei völlig fachfremden Titeln solltest du mitunter darauf verzichten. Den Titel kannst du optional auch als separate Information nach deinem Namen aufführen.

Adresse

Als Nächstes solltest du deine aktuelle Adresse angeben. Diese dient zur Identifikation sowie zum späteren Zustellen von Dokumenten. Die Adresse sollte eindeutig identifizierbar sein, wobei du auf das Angeben des Landes verzichten kannst, wenn du dich im Inland bewirbst.

Falls du dich auf eine Stelle bewirbst, die sich nicht in der Nähe deines Wohnortes – vielleicht sogar im Ausland – befindet, kannst du unter deiner Adresse eine Bemerkung anfügen, dass du bereit bist, umzuziehen. Oder du gibst sogar an, dass du ab einem gewissen Datum an den neuen Ort ziehen wirst. Das könnte dann so aussehen:

Beispielstrasse 12

20095-Hamburg

Ortsungebunden, bereit für einen Umzug (auch international)

oder: Wohnhaft in Berlin ab März 2024

Telefonnummer

Nach den ersten Angaben, die dich klar identifizieren, solltest du nun wichtige Kontaktaten aufführen. Diese sind entscheidend, da du ja von einem potenziellen Arbeitgeber kontaktiert werden möchtest. 

Die erste wichtige Angabe ist dabei deine Telefonnummer, wobei du sowohl deine Festnetz- als auch deine Mobilfunknummer angeben kannst. Wirkte vor einigen Jahren eine Festnetznummer noch professioneller als eine mobile Nummer, so hat sich das stark geändert, da immer weniger Menschen einen Festnetzanschluss haben. Zudem ist man mobil auch meistens flexibler erreichbar, was Personaler durchaus schätzen.  

Die Telefonnummer kannst du in den folgenden Formaten angeben: 

  • 0171 123456: Diese Schreibweise eignet sich für die meisten Arbeitgeber und Firmen im Inland.
  • +49 171 123456: Besonders bei Bewerbungen im Ausland oder bei größeren international tätigen Unternehmen ist die internationale Vorwahl wichtig.

Eher veraltet und nicht mehr üblich sind Schreibweisen wie 01 71/12 34 56 oder 01 71-12 34 56.

E-Mail-Adresse

Ebenso wichtig wie die Telefonnummer ist die E-Mail-Adresse im Lebenslauf und sollte möglichst professionell, das heißt ohne Spitznamen oder andere unpassende Begriffe daherkommen. Wichtig ist, dass du zur angegebenen E-Mail stets Zugriff hast und deinen Posteingang auch regelmäßig überprüft. Es gibt nichts Schlimmeres, als die Nachricht eines Personalers zu übersehen und somit eine mögliche Anstellung zu verpassen.

"Die Angaben zur Erreichbarkeit sind wichtiger Bestandteil einer jeden Bewerbung. Du solltest dich doppelt und dreifach vergewissern, dass du weder Zahlendreher in deiner Telefonnummer oder Postleitzahl noch Tippfehler in deiner Anschrift und E-Mail-Adresse hast.“

Freiwillige persönliche Daten

Nachdem wir die Pflichtangaben hinter uns haben, schauen wir uns als Nächstes persönliche Informationen an, die du optional in deinem Lebenslauf angeben und dafür allenfalls eine eigene Rubrik einfügen kannst. Wie das aussehen kann, kannst du dir anhand verschiedener Lebenslauf-Beispiele auf Jobseeker ansehen.

Bezüglich obligatorischer und freiwilliger Angaben hat sich übrigens einiges geändert. War es vor zehn, 20 Jahren durchaus noch üblich, viel mehr von sich preiszugeben, so misst die Gesellschaft heute den Themen Privatsphäre und Schutz vor Diskriminierung eine immer stärkere Bedeutung zu. So besagt zum Beispiel das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG), das seit 2006 in Deutschland in Kraft ist, dass eine Person weder aufgrund ihrer Herkunft, Religionszugehörigkeit oder ihres Geschlechts benachteiligt werden darf.

Während in englischsprachigen Ländern wie den USA zu detaillierte Angaben zu den persönlichen Daten tabu sind, hält sich im deutschsprachigen Raum nach wie vor der Glaube, man müsse Dinge wie Geburtsort oder Zivilstand angeben – doch dies ist ein Irrtum. Immerhin hat sich der Trend in den letzten Jahren geändert und immer mehr Bewerber verzichten auf übermäßige persönliche Daten und Informationen.

Doch sehen wir uns einmal genauer an, welche freiwilligen persönlichen Daten es gibt:

Website und LinkedIn-Profil

Wer eine eigene berufliche Website oder aussagekräftiges LinkedIn-Profil besitzt, der kann dies durchaus in seinem Lebenslauf angeben. Schließlich sind eine professionelle Website oder ein LinkedIn-Profil gute digitale Aushängeschilder. Wichtig ist dabei, dass sämtliche Inhalte professionell erscheinen und auf die angestrebte Position des jeweiligen Bewerbers zugeschnitten sind.

Geburtsdatum und Geburtsort

In älteren Lebensläufen und in vielen Vorlagen findet man nach wie vor Angaben zu Geburtsdatum und -ort. Dabei ist dies weder verpflichtend noch besonders relevant. Personaler und vor allem Arbeitgeber sind nämlich eher an deiner aktuellen Adresse als an deinem Geburtsort interessiert. 

Das Geburtsdatum – oder optional nur das Alter – hingegen kannst du angeben, wenn du dadurch keinen signifikanten Nachteil oder im Gegenteil sogar einen Vorteil erwartest. Während ältere Bewerber mitunter nicht wegen ihres Alters benachteiligt werden wollen, ist es für jüngere Bewerber meistens sinnvoll, das Alter zu erwähnen.

Zivilstand

Ob du ledig, verheiratet oder geschieden bist, ist Privatsache und geht einen Arbeitgeber generell nichts an, da es auch nichts mit der Qualifikation für eine Stelle zu tun hat. Dennoch sind Angaben zum Zivilstand nach wie vor üblich und weit verbreitet. Wir raten dir, deinen Familienstand nur anzugeben, wenn du dir dadurch einen Vorteil versprichst – was selten der Fall ist.

Herkunft und Ethnizität

Deine Staatsangehörigkeit respektive Herkunft ist eine freiwillige Angabe, die du machen kannst, wenn du dir dadurch Vorteile versprichst. Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn du dich auf eine Stelle im Ausland bewirbst oder wenn Sprachkenntnisse gefordert werden, die du aufgrund deine Herkunft mitbringst. Einen allfälligen Migrationshintergrund oder eine doppelte Staatsbürgerschaft gilt es aber nur dann anzugeben, wenn dies vorteilhaft für deine Bewerbung erscheint.

Tipp

Du solltest immer situationsbedingt entscheiden, welche Angaben du zu deinen persönlichen Daten machen möchtest. Nicht jede persönliche Information muss unbedingt Bestandteil des Lebenslaufs sein, sondern kann eventuell auch im Anschreiben aufgenommen werden. Das gilt beispielsweise, wenn du erwähnen möchtest, dass du Kinder hast - diese Information kannst du sowohl im Bewerbungsschreiben als auch in der Vita inkludieren.

Persönliche Daten, die du mit wenigen Ausnahmen nicht angeben solltest

Es gibt ein paar Informationen, die in den meisten Fällen nicht vorteilhaft für deinen Lebenslauf sind und die du nur in spezifischen Situationen angeben solltest:

Religionszugehörigkeit

Da wir uns in einer religionsfreien Gesellschaft befinden, in der die Bedeutung von Konfession und Religion zunehmend abnimmt, empfehlen wir, auf die Angabe der Religionszugehörigkeit zu verzichten. Nicht nur ist dies meist wenig relevant für deinen Beruf – es besteht auch die Gefahr, dass Menschen dich aufgrund deiner Religionszugehörigkeit unbewusst bewerten. Falls du dich hingegen auf eine mit Religion verbundene Position bewirbst, dann kannst du deine Religionszugehörigkeit natürlich angeben.

Kinder 

Ob und wie viele Kinder du hast, ist Privatsache und muss deshalb weder in der Rubrik „Persönliche Daten“ im Lebenslauf noch sonst irgendwo in den Bewerbungsunterlagen erwähnt werden. Ein Arbeitgeber hat nur ein Recht auf diese Information, wenn sie für deine Tätigkeit relevant ist. Von Vorteil kann das Angeben von Kindern allerdings sein, wenn du dich auf eine Stelle mit Kinderbezug bewirbst – etwa als Lehrer, Kindergärtner oder Logopäde.

Geschlecht

Dein Geschlecht anzugeben ist gemäß Gleichstellungsgesetzen in den deutschsprachigen Ländern nicht obligatorisch. Dennoch ermöglicht dein Vorname - oder, falls du es inkludierst, das Bewerbungsfoto - Rückschlüsse auf dein Geschlecht. Falls dein Vorname nicht klar einem Geschlecht zugeordnet werden kann, so kannst du die Bezeichnung „Herr“ oder „Frau“ ergänzen, falls du denn willst, dass ein Personaler dein Geschlecht erfährt – das ist aber dir überlassen.

Nur wenige persönliche Daten müssen tatsächlich in den Lebenslauf

Wir haben gesehen, dass persönliche Daten wie Name, Adresse sowie weitere Kontaktdaten wie Telefonnummer und E-Mail-Adresse ein wichtiger Bestandteil der Bewerbungsunterlagen sind und in keinem Lebenslauf fehlen dürfen. Darüber hinaus sind aber die meisten persönlichen Daten eher eine freiwillige Sache. Welche das sind, hängt dabei stark von der jeweiligen Situation und der angestrebten Stelle ab. 

Egal, für welche Angaben du dich schließlich entscheidest, mit einer Lebenslauf-Vorlage von Jobseeker hast du schon einmal eine Struktur vorgegeben, die jede erforderliche Rubrik erfasst und auch angepasst werden kann. Zudem findest du hier auch noch Beispiele für das Anschreiben und Tipps und Informationen rund um das Thema Bewerbung.

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