Gelungene Bewerbungsschreiben für Quereinsteiger
Von Christina Leitner, Autorin • Zuletzt aktualisiert am 12. August 2024

Bewerbungsschreiben für Berufswechsel

Eine berufliche Veränderung kann herausfordernd und beängstigend sein, vor allem, wenn auch noch die Branche gewechselt werden soll. Ein maßgeschneiderter Lebenslauf und ein Anschreiben, das Aufschluss über deine Gründe und Motivation zur Veränderung gibt, sind wichtige Bausteine auf dem Weg zum Erfolg. In diesem Artikel erfährst du, worauf du bei einem Bewerbungsschreiben achten solltest, wenn du einen Jobwechsel anstrebst.

Wie du in einem Bewerbungsschreiben deine Gründe für einen Berufswechsel darlegen kannst 

Bewerbung nötig für die Neuorientierung? Solltest du einen beruflichen Wechsel anstreben, bist du nicht alleine: Laut eines von der deutschen Personalwirtschaft veröffentlichten Artikels (1) ist mittlerweile jeder vierte Mitarbeiter in deutschen Unternehmen Quereinsteiger. Bei einem Wechsel in eine neue Branche kannst du vor allem mit den richtigen persönlichen Kompetenzen überzeugen, doch Bewerber können durchaus auch mit fachfremden Qualifikationen überzeugen. Letzteres ist vor allem dann der Fall, wenn ein Arbeitgeber frischen Wind ins Unternehmen bringen möchte.

Entscheidend für den Erfolg bei deiner Bewerbung als Quereinsteiger ist also nicht die fachliche Expertise, sondern eine schlüssige Begründung deiner Motivation. Es gilt, im Bewerbungsschreiben für den Jobwechsel in klaren Worten und nachvollziehbar darzulegen, weshalb du einen beruflichen Neuanfang anstrebst und was dich qualifiziert, in einem für dich neuen Tätigkeitsfeld zu arbeiten. Bei der Bewerbung im Rahmen einer Neuorientierung sollte auch der Lebenslauf so aufgebaut sein, dass du trotz deiner bisherigen – branchenfremden – Erfahrungen und einer Ausbildung, die nicht dem angestrebten Beruf entspricht, überzeugen kannst. Das gelingt zum Beispiel, wenn du einen Fähigkeiten-Lebenslauf verwendest.

Expertentipp:

Bewerber, die einen beruflichen Neuanfang in einer neuen Sparte suchen, sollten ihre Motivation für den Wechsel im Bewerbungsschreiben nachvollziehbar darlegen. Sollte es zu einem Vorstellungsgespräch kommen, dann gilt es, sich eine gute und schlüssige Begründung zurechtlegen, denn die Neuorientierung wird mit Sicherheit thematisiert werden.

Das Bewerbungsschreiben für Quereinsteiger im Überblick

Der viel zitierte Fachkräftemangel spielt Quereinsteigern in die Hände und wenn du dich richtig verkaufst, dann kannst du durchaus auch ohne die passende Ausbildung eine Jobzusage bekommen. Aktuell werden beispielsweise gerade im Schulbereich zahlreiche Quereinsteiger gesucht und eingestellt, doch mit der richtigen Einstellung kann es auch in anderen Bereichen klappen. 

Wichtig ist selbstverständlich auch ein gelungenes Bewerbungsschreiben samt Lebenslauf, um dich als geeigneten Kandidaten zu präsentieren. Während bei einer linearen Laufbahn das Hauptaugenmerk auf der fachlichen Qualifizierung eines Bewerbers liegt, hängt der Erfolg einer Bewerbung als Quereinsteiger in erster Linie davon ab, wie gut du dich und deine Kompetenzen und Erfahrungen verkaufst. Da du als Neuling in eine Branche einsteigen möchtest, die mit deiner Ausbildung nichts zu tun hat und in der du keine bisherige berufliche Erfahrung vorweisen kannst, ist es umso wichtiger, deine Motivation in den Vordergrund zu stellen. 

Doch selbst wenn du das Gefühl hast, dass du dich umfangreich erklären musst, solltest du unbedingt darauf achten, dass das Schreiben nicht mehr als eine Seite umfasst und auch sonst den gängigen Standards folgt. Am besten arbeitest du mit einer Bewerbungsschreiben-Vorlage von Jobseeker, denn hier ist bereits eine Struktur vorgegeben und du kannst dich voll und ganz auf den Inhalt konzentrieren. 

Stelle dich selbst und deine Motivation vor

Wenn du eine Stelle gefunden hast, die deinen Vorstellungen entspricht, dann solltest du das Anforderungsprofil genau studieren, bevor du dich an die Bewerbung machst. Gerade, wenn du nicht mit langjähriger Berufserfahrung trumpfen kannst, solltest du deine Stärken und Schwächen, deine Kompetenzen sowie sonstige Kenntnisse möglichst punktgenau auf die Anforderungen abstimmen können. 

Du kannst hier praktische Fähigkeiten nennen, die du außerhalb deiner bisherigen Tätigkeit erlernt hast und auf Stärken eingehen, die für den angestrebten Job einen Mehrwert darstellen. Da du nur eine Seite hast, um dich als idealen Kandidaten zu verkaufen, solltest du den vorhandenen Platz geschickt nutzen: Erläutere deine Motivation für den Karrierewechsel, vermeide es dabei aber, zu sehr darauf einzugehen, weshalb dir deine bisherige beziehungsweise aktuelle Tätigkeit nicht mehr zusagt. 

Bewerbung als Quereinsteiger: Einleitung bis Schlusssatz

Einer unserer wichtigsten Bewerbungsschreiben-Tipps, egal, ob berufliche Neuorientierung oder nicht: Eine gelungene Einleitung ist das A und O, denn sie entscheidet darüber, ob der Empfänger mehr wissen will oder nicht. Anstatt im Bewerbungsschreiben bei einem Jobwechsel darauf hinzuweisen, dass du die geforderten Anforderungen nicht oder nur teilweise erfüllst, kannst du gleich mit deiner Motivation einsteigen und diese so formulieren, dass du einen positiven Eindruck machst. 

Wenn du es mit deiner Einleitung schaffst, den Empfänger zum Weiterlesen zu animieren, dann bist du auf dem richtigen Weg. Im Hauptteil solltest du dann auf jene Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrungen eingehen, die dich auszeichnen und dich zur Ausübung der angestrebten Tätigkeit befähigen. Erläutere außerdem deine Motivation und deine Lernbereitschaft, um deine Eignung noch einmal zu unterstreichen. 

Dem Schlusssatz kommt in einem Bewerbungsschreiben als Quereinsteiger eine besondere Bedeutung zu, denn hier kannst du darauf hinweisen, dass du in einem persönlichen Gespräch gerne deine Motivation erläutern und auf deine Fähigkeiten eingehen wirst.

Wenn du noch auf der Suche nach passenden Worten bist, dann sieh dir am besten die verschiedenen Bewerbungsschreiben-Beispiele auf Jobseeker an, um dich inspirieren zu lassen. Hier bekommst du einen Eindruck davon, wie ein gut formuliertes Schreiben aussehen sollte oder kann. 

Gehe auf übertragbare Kompetenzen ein

In einem Bewerbungsschreiben als Quereinsteiger solltest du unbedingt jene Fähigkeiten, Kenntnisse und Kompetenzen aus deinem bisherigen Werdegang betonen, die übertragbar beziehungsweise für die angestrebte Stelle relevant sind. Versuche dabei, einen Bezug zur neuen Branche darzustellen und erläutere, wie du deine bisherigen Kenntnisse, deine Stärken und Soft Skills in der neuen Tätigkeit einbringen kannst. Im Idealfall kannst du darlegen, wie diese Dinge einen Mehrwert für das Unternehmen, an das die Bewerbung gerichtet ist, darstellen. Das gelingt am besten, wenn du Beispiele aus der Praxis nennen kannst, die nachvollziehbar und klar zuordenbar sind, etwa:

  • Ein von dir geplantes und umgesetztes Konzept, das Aufschluss über dein organisatorisches Talent gibt
  • Die Gewinnung eines Neukunden, was für dein Verkaufstalent, deine Überzeugungskraft und dein rhetorisches Geschick spricht

Aus- und Weiterbildungen & ein maßgeschneiderter Lebenslauf

Wenn du dich schon länger für ein neues Berufsfeld interessierst, hast du womöglich bereits einige Online-Kurse absolviert. Möglicherweise gibt es auch Weiterbildungen aus deiner bisherigen Karriere, deren Inhalte für die angestrebte Tätigkeit vorteilhaft sind. Diese solltest du unbedingt nennen, entweder im Bewerbungsschreiben selbst oder im Lebenslauf. Apropos Lebenslauf: Auch dieser sollte auf die neue Branche zugeschnitten sein. 

Vergiss nicht, die entsprechenden Punkte in deiner Vita hervorzuheben, wobei du relevante Angaben nach Möglichkeit mit Zeugnissen und Zertifikaten belegen solltest. Du kannst gegebenenfalls im Lebenslauf auch Referenzen nennen: Das sind Personen, die sich bereit erklärt haben, auf Anfrage Auskunft über deine Person zu geben, was gerade bei fehlender praktischer Erfahrung vorteilhaft sein kann.  

Passende Lebenslauf-Vorlagen in unterschiedlichen Designs findest du auf Jobseeker – diese kannst du einfach mit deinen Daten befüllen und so formatieren, dass die relevanten Punkte in den Vordergrund rücken.

Fragen nach dem Grund für den Wechsel vorwegnehmen

Die Gründe für deinen Wunsch, den Beruf zu wechseln, musst du bei der schriftlichen Bewerbung nicht ausführlich erläutern, womöglich musst du gar nicht einmal ansatzweise darauf eingehen. Du kannst das zum Beispiel umgehen, indem du im Bewerbungsschreiben darüber berichtest, dass du dir eine neue Herausforderung wünschst – arbeite am besten mit einem Muster, wenn du dir nicht sicher hinsichtlich der Wortwahl bist. Zusätzlich oder alternativ kannst du auch deine Begeisterung für die angestrebte Tätigkeit oder das Unternehmen betonen und erwähnen, dass du dich auf ein neues Aufgabengebiet freust. 

Wichtig ist nämlich nicht, weshalb du wechseln möchtest, sondern vielmehr, was du zu bieten hast. Trotzdem schadet es nicht, wenn du allfällige Fragen bereits vorwegnimmst, eines ist nämlich ganz sicher: Spätestens im persönlichen Gespräch wird das Thema daher zur Sprache kommen und so solltest du dich gut auf allfällige Nachfragen vorbereiten und dir eine schlüssige Antwort zurechtlegen. Überleg dir, wie deine bisherigen Erfahrungen in einer neuen Rolle oder Tätigkeit gewinnbringend eingesetzt werden können und lege dir überzeugende Argumente zurecht. Wichtig ist dabei aber immer, dass deine Antworten weder auswendig gelernt noch vor dem Spiegel einstudiert klingen, sondern dass du vielmehr authentisch wirkst und kein Problem damit hast, dass es einen Umbruch in deinem Werdegang gibt. Wenn du offen mit der Frage nach deiner beruflichen Neuorientierung umgehst, dann kommst du nicht nur authentisch herüber, sondern signalisierst andererseits, dass du nichts zu verbergen hast.

Du kannst davon ausgehen, dass die meisten Personaler oder ein potenzieller zukünftiger Arbeitgeber wissen möchten, was den Wunsch nach Veränderung inspiriert hat – manchmal auch nur aus reiner Neugier. Offenheit und ein freundliches Auftreten sind der Schlüssel zum Erfolg – und sie sind mitunter wichtiger als ein Profil, das zu hundert Prozent mit den Anforderungen einer Stelle übereinstimmt. 

Das Wort Quereinsteiger sollte im Anschreiben vermieden werden, denn dadurch wird der Fokus automatisch auf die fehlende Qualifikation gelenkt. 

Fazit: Mit der richtigen Bewerbung zum neuen Job – auch als Quereinsteiger

Wenn du nicht nur das Unternehmen, sondern auch die Branche wechseln möchtest und ein Bewerbungsschreiben für den Jobwechsel aufsetzen musst, kannst du einfach drauf loslegen oder – was zielführender ist – mit Bedacht vorgehen. Analysiere die Anforderungen einer Stellenausschreibung genau und stimme deine Bewerbungsunterlagen dann darauf ab. Nimm dir Zeit, um die richtigen Formulierungen zu finden und achte auf ein gut lesbares Format und Design. Arbeite mit Vorlagen und Mustern für das Bewerbungsschreiben und nutze verschiedene Lebenslauf-Beispiele, wenn du dir nicht ganz sicher bist, wie Struktur und Aufbau aussehen sollen. 

Deine Kenntnisse und Erfahrungen sind wichtig, das ist ganz klar, aber wenn du dich gut verkaufst und deine Angaben alle richtig verpackst, dann kannst du auch als Neuling in einer Branche weiterkommen. Die Zeiten für Quereinsteiger sind gut. Wenn du also eine berufliche Neuorientierung anstrebst, dann ist jetzt vielleicht genau der richtige Moment dafür.

Verweise:

(1) Personalwirtschaft: Jeder vierte Mitarbeiter ist Quereinsteiger

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Christina Leitner
Christina Leitner
Autorin
Christina Leitner, freiberufliche Journalistin und Texterin, gibt ihre langjährige Erfahrung im Bewerbungscoaching in Form praktischer Tipps und leicht lesbarer Artikel an Jobsuchende – vom Absolventen bis zur Wiedereinsteigerin – weiter.

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