Lebenslauf-Beispiel für Buchhalter

Die Buchhaltung ist ein breites Feld und bringt verschiedene Spezialisierungen,  etwa als Finanzbuchhalter, als Debitorenbuchhalter oder im Controlling mit sich. Auch Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer haben in ihrer täglichen Arbeit mit Buchhaltung zu tun, allerdings ist für diese Rollen ein Universitätsstudium Voraussetzung, während klassische Buchhalter eine Lehre absolvieren können. Je nach Job unterscheiden sich nicht nur die Aufgabengebiete und die Tätigkeiten, sondern auch das Einstiegsgehalt. Was Jobs im buchhalterischen Bereich jedoch alle gemein haben, ist, dass sie eine einschlägige Ausbildung und fundierte Fachkenntnisse erfordern. Anders als in manchen anderen Berufen und Branchen ist hier ein Quereinstieg ohne spezifische Expertise nicht möglich.

Bei der Bewerbung ist es daher wichtig, das entsprechende Studium oder die Lehre ebenso wie praktische Erfahrungen und Fähigkeiten in den Vordergrund zu stellen. In diesem Artikel erfährst du, wie du am besten vorgehst und welche Angaben im Buchhalter-Lebenslauf nicht fehlen dürfen. Zudem findest du auf Jobseeker verschiedene Beispiele und Muster, die du als Inspiration beziehungsweise Vorlage für deine eigene Vita nutzen kannst. 

Wichtige Abschnitte, die in jeden Lebenslauf gehören

Egal, für welche Rolle oder in welcher Branche du dich bewirbst, ein professioneller Lebenslauf beinhaltet stets gewisse Pflichtangaben und setzt sich immer aus verschiedenen gut strukturierten Abschnitten zusammen. Im deutschen Sprachraum hat sich der tabellarische Lebenslauf mit seiner übersichtlichen Struktur als Standard durchgesetzt, wobei jedoch in Sachen Layout und Design ein gewisser Spielraum besteht.

Solange formelle Vorgaben sowie alle erforderlichen Angaben berücksichtigt werden, hast du als Bewerber freie Hand, was die Gestaltung anbelangt. Eine Vita kann einfach, elegant, modern, klassisch oder kreativ gestaltet werden, wobei für Stellen im buchhalterischen Bereich klassische oder einfache Lebensläufe sicher die beste Wahl sind, denn diese Branche hat mit Kreativität wenig zu tun. Auf Jobseeker findest du verschiedene Lebenslauf-Beispiele und -Designs, die du als Vorlage oder Inspiration nutzen kannst.

In Sachen Inhalt solltest du bei deinem Lebenslauf als Buchhalterin oder Buchhalter folgende Informationen und Abschnitte berücksichtigen:

Persönliche Daten

Dieser erste Abschnitt enthält alle Daten zu deiner Person. Neben deiner aktuellen Anschrift solltest du hier eine gültige E-Mail-Adresse und deine Telefonnummer angeben, damit du für Rückfragen oder eine Einladung zum Vorstellungsgespräch erreichbar bist. Du kannst, musst aber nicht Angaben zu deinem Alter machen. Auch Informationen zu Familienstand, Religionszugehörigkeit und Nationalität waren früher zwar Standard, sind mittlerweile aber eher selten und dürfen laut Gleichbehandlungsgesetz auch nicht eingefordert werden. 

Berufliche Erfahrung

Dieser Abschnitt gibt Auskunft über deinen bisherigen beruflichen Werdegang. Du kannst einen chronologischen oder umgekehrt chronologischen Aufbau wählen, wobei sich mittlerweile die antichronologische Reihenfolge durchgesetzt hat. Das macht auch durchaus Sinn, denn für die meisten Arbeitgeber haben die jüngsten Erfahrungen die größte Bedeutung. 

Du solltest an dieser Stelle nicht nur deine Rolle und den Namen des Unternehmens, bei dem du angestellt warst, sowie den Zeitraum deiner Beschäftigung nennen, sondern auch auf deine Tätigkeiten bei der jeweiligen Stelle eingehen. Immerhin ist ein Buchhalter nicht gleich Buchhalter und das Feld ist sehr vielseitig. 

Der Umgang mit Zahlen und Rechnungen ist nur ein Teil der täglichen Arbeit eines Buchhalters und so kümmert sich dieser beispielsweise auch um die Bearbeitung der laufenden Geschäftsbuchhaltung, die Rechnungsprüfung und -verbuchung, die Anmeldung von Abschlüssen sowie die Erstellung und Übermittlung von Meldungen an Behörden oder die Planung und Durchführung des Zahlungsverkehrs im In- und Ausland. Eine ungenaue Arbeitsweise kann hier also schnell zum Problem werden, weshalb alles immer einer genauen Kontrolle unterzogen werden sollte.

„Die Arbeit mit Zahlen und die ausführliche Dokumentation sind nur ein Teil der buchhalterischen Arbeit. Ausgaben, Einnahmen, sonstige Kosten – das alles gehört genau und akribisch aufgelistet. Beim Verfassen der Bewerbungsunterlagen sollten Kandidaten dieselbe Akribie anwenden.“

Liste deine Aufgabengebiete am besten in Stichworten auf, sodass der Empfänger auf einen Blick erkennt, worin deine Expertise oder Spezialisierung liegt. 

Das kann dann so aussehen:

Bilanzbuchhalter

Nordstern-Medien GmbH, Hamburg         seit 09/2018

• Bilanz- und GuV-Analyse
• Mitarbeit bei Monats-, Quartals- und Jahresabschlüssen
• Umsatz und Kostenabgrenzungen
• Kommunikation mit Steuerberatern und Behörden

Buchhalter

Reederei Hansen, Kiel   08/2015-08/2018

• Laufende Kostenanalyse und -abstimmung
• Kontenabstimmung und -klärung
• Erstellung betriebswirtschaftlicher Auswertungen
• Mitarbeit bei Monats- und Quartalsabschlüssen
• Mitarbeit bei Inventuren

Ausbildung und Weiterbildung

Wenn du dich für eine Stelle in der Buchhaltung bewirbst, ist eine entsprechende Ausbildung entscheidend. Kannst du keinen Abschluss vorweisen, der fachlich der angestrebten Stelle entspricht, dann macht eine Bewerbung wenig Sinn. Die Abschnitte „Ausbildung“ und „Weiterbildung“ sind bei einer Bewerbung als Buchhalterin oder Buchhalter also besonders wichtig und wie bei der beruflichen Erfahrung sind auch hier vollständige Angaben unerlässlich. Vergiss außerdem nicht, Kopien deiner Abschlusszeugnisse oder Zertifikate mit den Bewerbungsunterlagen mitzuschicken, da diese als Beleg für eine erfolgreich absolvierte Ausbildung gelten.

Deine Ausbildung kannst du so darstellen:

Ausbildung zum Steuerfachangestellten

Steuerkanzlei Stromann, Kiel 07/2012 - 07/2015

Im steuerlichen Bereich gibt es immer wieder Änderungen und auch die in der Buchhaltung verwendeten Programme werden laufend ausgebaut, verbessert, erneuert oder mit neuen Funktionen versehen. Es reicht nicht, MS Excel und MS Word zu beherrschen, sondern Kenntnisse in den einschlägigen Softwareprogrammen sind unerlässlich. Da diese ständigen Neuerungen unterliegen, sind Fort- und Weiterbildungen oft ein Muss, um am Ball zu bleiben. Falls du bereits seit längerer Zeit im Beruf stehst, hast du sicher schon die eine oder andere Fortbildung absolviert. Diese solltest du in deinem Lebenslauf angeben, vor allem dann, wenn sie relevant für die angestrebte Stelle ist. 

Der Aufbau ist identisch mit dem Abschnitt „Ausbildung“ und kann so aussehen:

Zertifikatslehrgang Kosten- und Leistungsrechnung

IHK Kiel 09/2016-12/2016

Kenntnisse und Fähigkeiten

Analytisches Denken, Genauigkeit und der Umgang mit Zahlen gehören zu jenen Fähigkeiten, die jeder Kandidat für eine Stelle in der Buchhaltung mitbringen sollte, denn nicht zuletzt geht es darum, die Richtigkeit von Daten zu prüfen und bei der Kontierung fehlerfrei zu arbeiten. Auf der anderen Seite sind in der modernen Buchhaltung aber auch digitale Kompetenzen gefragt, die über den Umgang mit MS Excel hinausgehen, da in jeder Kanzlei und jedem Unternehmen spezielle Buchhaltungsprogramme zum Einsatz, beispielsweise sevDesk oder lexoffice, zum Einsatz kommen. 

Je nachdem, für welchen Job du dich bewirbst, kommen außerdem noch verschiedene spezifische Kenntnisse hinzu, die du im Lebenslauf hervorheben solltest, um deine Chancen zu erhöhen. 

• So sollte ein Finanzbuchhalter über fundierte Kenntnisse im betriebsinternen und -externen Rechnungswesen verfügen und auch das Steuerrecht kennen, das in Form von Kursen oder bei laufenden Weiterbildungen vertieft werden kann. 

• Ein Bilanzbuchhalter oder eine Bilanzbuchhalterin hingegen sollte neben dem nötigen Fachwissen in Steuer- und Finanzfragen auch die analytische Fähigkeit mitbringen, um die finanzwirtschaftliche Lage eines Betriebs prüfen zu können.

• Bewirbst du dich auf eine Stelle im Controlling, solltest du dir über die Besonderheiten dieses Berufszweigs im Klaren sein, denn hier geht es darum, eine Bewertung der Unternehmensziele anhand von Budgetplänen und Verkaufsprognosen abzugeben. Die Zusammenarbeit findet hier nicht mit Debitoren oder Behörden, sondern mit dem Management und verschiedenen Abteilungen des Unternehmens statt.

Tipps für einen berufsspezifischen Lebenslauf

Wenn du einen Lebenslauf als Buchhalter schreibst, dann solltest du dir vor Augen führen, dass es sich dabei um ein Berufsfeld handelt, das von Natur aus eher von starren Strukturen geprägt ist. Kreativität ist hier nicht wirklich gefragt und entsprechend solltest du bei der Wahl des Designs eher auf einen schlichten, klassischen oder eleganten Lebenslauf zurückgreifen.

Du kannst dir auch die Webseite des jeweiligen Unternehmens ansehen, um Hinweise darauf zu bekommen, wie du deinen Werdegang gestalten solltest. Handelt es sich beispielsweise um ein junges Unternehmen, macht ein modernes Design vermutlich mehr Sinn als etwas Klassisches. Verschiedene Lebenslauf-Vorlagen findest du auf Jobseeker – diese kannst du mit deinen Daten vervollständigen und an deine Bedürfnisse anpassen, bevor du sie herunterlädst, um sie dann auszudrucken oder direkt per E-Mail zu verschicken. Alle Muster und Vorlagen sind einfach zu bearbeiten und stehen danach zum Download bereit.

Falls nicht ausdrücklich anders verlangt, ist der tabellarische Lebenslauf die geeignete Form, wobei du die Wahl zwischen einer chronologischen und einer antichronologischen Auflistung deines bisherigen Werdegangs hast. Mittlerweile hat sich im deutschsprachigen Raum die umgekehrt chronologische Aufführung durchgesetzt, es spricht aber nichts dagegen, chronologisch vorzugehen. 

Im Falle eines Buchhalters sind vor allem die fachlichen Qualifikationen und, falls du kein  Berufsneuling bist, die bisherigen Anstellungen mit dem jeweiligen Aufgabengebiet wichtig. Wichtig ist es, Fehler zu vermeiden – gerade in der Buchhaltung, wo Genauigkeit und eine akribische Arbeitsweise vorausgesetzt werden, kann es fatal sein, Bewerbungsunterlagen mit Tipp- oder Flüchtigkeitsfehlern zu versenden. Nimm dir daher die Zeit, deinen Lebenslauf und auch das Bewerbungsschreiben noch einmal genau zu lesen und eine Rechtschreib- und Grammatikprüfung durchzuführen, bevor du die Unterlagen abschickst. Das gilt aber übrigens für Bewerbungen in jedem Bereich, egal ob Buchhalter, Steuerberater oder etwas ganz anderes – schließlich willst du nicht durch Fehler auffallen, sondern mit deinen Fähigkeiten und besonderen Kenntnissen hervorstechen. 

Worauf du beim Lebenslauf für Buchhalter achten solltest

Der Lebenslauf für Buchhalter unterscheidet sich grundsätzlich nicht von einem Lebenslauf für Bewerbungen in anderen Branchen. Da hier jedoch eine besonders genaue und akribische Arbeitsweise verlangt wird, ist es umso wichtiger, präzise Angaben zu machen und Fehler zu vermeiden. Außerdem spielt in diesem Bereich die fachliche Qualifizierung eine große Rolle und im Lebenslauf solltest du diese so darstellen, dass der Leser auf den ersten Blick alle wichtigen Informationen erkennen kann. 

Achte darauf, dass dein Lebenslauf auf maximal zwei DIN A4-Seiten Platz findet und wirklich alle wichtigen Angaben enthält. Vergiss außerdem nicht, Abschlusszeugnisse und Zertifikate, die deinen bisherigen Werdegang belegen, als Kopie mit den Bewerbungsunterlagen mitzuschicken. 

Und wenn du dich inspirieren lassen möchtest, was Layout, Struktur und Design des Lebenslaufs anbelangt, dann kannst du auf Jobseeker stöbern und dir die verschiedenen Muster und Beispiele ansehen. Weitere Tipps, mit denen du deine Chancen bei der Bewerbung erhöhen kannst, findest du außerdem in den Artikeln zum Thema Lebenslauf ebenso wie zu den Bewerbungsschreiben.