Lebenslauf mit ChatGPT erstellen – ja oder nein?
Von Christina Leitner, Autorin • Zuletzt aktualisiert am 17. September 2024

Was ist ChatGPT und KI?

ChatGPT ist ein auf künstlicher Intelligenz basierendes Programm, ein sogenannter Chatbot, der in der Lage ist, Antworten auf mehr oder weniger komplexe Fragestellungen oder Aufforderungen zu generieren. Je präziser die Angaben, desto genauer die Ergebnisse. Als Sprach- und Textprogramm kann ChatGPT auch Lebensläufe erstellen, diese müssen im Anschluss allerdings noch in ein sauberes Format gebracht werden. Außerdem sollte der Lebenslauf so wie alle von ChatGPT generierten Texte auf Fehler inhaltlicher oder grammatikalischer Art überprüft werden, bevor er abgeschickt werden.

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Ist es okay, KI-Tools bzw. ChatGPT zur Erstellung des Lebenslaufs zu nutzen?

Die Nutzung von auf künstlicher Intelligenz basierenden Tools und Chatbots wie ChatGPT wird immer weiter verbreitet und ist keine Randerscheinung mehr. Vom Schüler bis zum erfahrenen Arbeitnehmer und Unternehmer (1) hat vermutlich jeder schon einmal ein bisschen mit den verschiedenen im Internet verfügbaren Programmen gespielt oder sie getestet. ChatGPT und Co. sind alltagstauglich geworden und können komplexe Fragestellungen mehr oder weniger verlässlich in nur wenigen Sekunden beantworten. Doch es besteht die Gefahr, dass die Antworten repetitiv und monoton wirken, wie jeder, der schon mehrfach Anfragen gestellt hat, wissen wird. Die einzelnen Programme sind zudem nicht frei von Fehlern (2) – sie beziehen ihre Antworten aus dem, was im Internet vorhanden ist, und da können sich auch einmal falsche Angaben einschleichen. Es ist daher unerlässlich, alle von ChatGPT oder einem anderen KI-Programm generierten Texte auf ihre Richtigkeit zu überprüfen. Wenn diese Punkte beachtet werden, ist es durchaus okay, den Lebenslauf und auch das Bewerbungsschreiben mit KI zu verfassen oder sich zumindest einige Ideen ausspucken zu lassen.

Mit KI erstellte Lebensläufe: Vor- und Nachteile und die geeignete Tools

Gerade wenn es um persönliche Daten geht, die nicht frei im Internet verfügbar sind, wirst du sehr konkrete Angaben machen müssen. Da kann es mitunter sein, dass du gleich schnell oder sogar schneller bist, wenn du deinen Lebenslauf selbst erstellst. Du musst dabei allerdings nicht ganz auf die künstliche Intelligenz verzichten. Im Internet gibt es nämlich verschiedene Tools, die auf das Erstellen von Bewerbungsunterlagen spezialisiert sind und sich besser eignen als ChatGPT, um einen Lebenslauf zu erstellen. 

So findest du auf Jobseeker etwa praktische Lebenslauf-Vorlagen, in die du alle deine Angaben in eine bereits vorgegebene Struktur eingeben kannst. Du hast die Wahl zwischen verschiedenen Designs, die sich einfach anpassen und individuell gestalten lassen. Diese Tools bieten den Vorteil, dass du dir keine Gedanken über den Aufbau und das Layout machen musst und dich voll und ganz auf den Inhalt konzentrieren kannst. Anstatt deine Angaben für den Lebenslauf in ChatGPT einzugeben und dir einen fertigen, nur teilweise formatierten Text erstellen zu lassen, hast du hier ein benutzerfreundliches Formular. Dieses ist mit Textfeldern versehen, die du ganz einfach mit deinen persönlichen Daten und Informationen befüllen kannst. Das Design kannst du dann mit wenigen Mausklicks deinen Vorstellungen entsprechend anpassen. Du kannst übrigens auch einen bereits erstellten ChatGPT-Lebenslauf hochladen, sofern er das richtige Format, wie PDF oder Word, hat.

Tipps zur richtigen Nutzung von KI für den Lebenslauf

Verschiedene KI-Tools haben verschiedene Stärken – und auch Schwächen – und so eignet sich nicht jeder Chatbot und nicht jedes Programm für jede Aufgabe. Geht es darum, einen gut lesbaren und strukturierten Lebenslauf zu erstellen, ist beispielsweise ChatGPT nur bedingt geeignet. Zwar hast du die Möglichkeit, deinen Lebenslauf dort als PDF herunterzuladen, doch um ein aussagekräftiges Dokument zu erhalten, musst du so detaillierte Angaben machen, dass du deine Vita eigentlich gleich selbst schreiben kannst.

Praktischer sind da schon dedizierte Programme, die auf die Erstellung von professionellen Bewerbungsunterlagen spezialisiert sind und sowohl Lebenslauf- als auch Bewerbungsschreiben-Vorlagen in verschiedenen Ausführungen bieten. Hier kannst du deine Daten in die bereits vorgegebenen Felder eingeben oder bereits bestehende Dokumente hochladen. Im zweiten Schritt kannst du dann mittels klassischen, modernem, eleganten oder auch kreativen Design dafür sorgen, dass deine Vita sich nicht nur inhaltlich, sondern auch rein optisch vom Wettbewerb abhebt. Damit das gelingt, haben wir hier einige Dos und Dont’s aufgelistet.

Lebenslauf mit KI erstellen: Richtig und wichtig

Um mit KI – genauer gesagt, mit ChatGPT – einen aussagekräftigen Lebenslauf zu erstellen, der auch wirklich die richtigen Informationen wiedergibt, musst du unbedingt darauf achten, dass du deine Eingabe, also den sogenannten „Prompt“ richtig formulierst. Je detaillierter du bist, desto besser und präziser werden auch die Antworten des Programms sein. Alternativ kannst du die Angaben gleich schon in eine Lebenslauf-Vorlage eingeben und dich vorher anhand verschiedener Lebenslauf-Beispiele schlau machen beziehungsweise inspirieren lassen.

Wofür sich ChatGPT allerdings schon eignet, ist, einen Lebenslauf anhand vorgegebener Keywords zu optimieren. Vergiss nicht, dass mittlerweile auch zahlreiche Unternehmen auf KI setzen und mit Bewerbermanagementsystemen arbeiten, die die eingehenden Bewerbungsunterlagen nach bestimmten Schlagwörtern durchsuchen und filtern. Diese sollten im Wortlaut möglichst deckungsgleich mit der Stellenausschreibung sein und du kannst ChatGPT nutzen, um dir aus der Stellenanzeige die wichtigsten Keywords nennen und diese dann in den Lebenslauf einbauen zu lassen.

Lebenslauf mit KI erstellen: Das solltest du vermeiden

Künstliche Intelligenz sollte nicht dazu genutzt werden, einen Lebenslauf mit übertriebenen Angaben aufzumotzen. Achte darauf, dass du lediglich die Struktur beziehungsweise die Optik verbesserst, nicht aber deine bisherigen Leistungen oder Qualifikationen. Wenn du dich nämlich durch falsche Informationen in einem besseren Licht präsentierst, dann wird das schnell einmal auffliegen und du disqualifizierst dich damit selbst. 

Darüber hinaus gelten die üblichen Regeln, nämlich:

  • Schicke keinen Lebenslauf ungeprüft ab und stelle sicher, dass sich weder Grammatik- noch Rechtschreibfehler eingeschlichen haben
  • Verwende kein übertriebenes Design, das den Inhalt in den Hintergrund drängt und möglicherweise auch nicht zur angestrebten Stelle passt
  • Arbeite nicht mit einem Programm, das dir keinen strukturierten Aufbau bietet, denn dann musst du vermutlich ziemlich viel Zeit in die Nacharbeit investieren

Expertentipp:

Die künstliche Intelligenz soll dazu da sein, Arbeiten zu erleichtern, nicht, sie komplizierter zu machen. Im Sinne eines aussagekräftigen und optisch gelungenen Lebenslaufs ist die Wahl des richtigen Tools daher ebenso ausschlaggebend wie die Eingabe der richtigen Prompts und Informationen.

ChatGPT kann bei der Erstellung eines aussagekräftigen Lebenslaufs helfen

Chatbots kommen immer häufiger zum Einsatz, sei es, um Schulaufsätze schreiben zu lassen, einen Geschäftsbrief zu verfassen oder passende Texte zu verbessern beziehungsweise mit neuen Angaben zu aktualisieren. Das ist auch in Sachen Bewerbung praktisch, vor allem dann, 

  • wenn bereits ein bestehender Lebenslauf vorhanden ist, der auf den neuesten Stand gebracht werden muss
  • wenn ein besonders gelungenes Bewerbungsschreiben an die Anforderungen für eine neue Stelle angepasst werden sollte

Es ist natürlich auch möglich, ein Bewerbungsschreiben oder eine Vita komplett neu aufsetzen zu lassen. Dies gelingt allerdings nur, wenn die Angaben so detailliert und so präzise wie möglich sind. Ist dies nicht der Fall, dann hat das Programm wenig, mit dem es arbeiten kann. Je mehr Informationen du geben kannst, desto besser wird das Ergebnis werden. Es ist also in deinem eigenen Sinne, möglichst genau zu arbeiten. Du solltest die künstliche Intelligenz lediglich zur Unterstützung nutzen und die Ergebnisse immer auf ihren Informationsgehalt prüfen. Wenn du dann noch mit einem spezifisch für die Bewerbung entwickelten Tool arbeitest, kannst du dir nicht nur in Sachen Inhalt, sondern auch in der Gestaltung helfen lassen. Nutze zum Beispiel die verschiedenen auf Jobseeker verfügbaren Tools, um einen aussagekräftigen Lebenslauf zu erstellen oder lasse dich von den verschiedenen Bewerbungsschreiben-Beispielen inspirieren, um schlagkräftige Argumente zu finden. 

Es ist okay, den Lebenslauf mit Hilfe von KI zu erstellen. Die Unterstützung sollte allerdings nicht ersichtlich sein und der Lebenslauf die persönliche Note des Bewerbers tragen.

Fazit: KI im Lebenslauf mit Maß und Ziel

Es ist nichts dagegen einzuwenden, sowohl den Lebenslauf als auch das Bewerbungsschreiben mit Unterstützung durch verschiedene Tools und Chatbots zu erarbeiten. Dabei sollten Bewerber aber immer darauf achten, dass der Einsatz von künstlicher Intelligenz nicht zu offensichtlich ist. Außerdem sollten sie nicht vergessen, die Angaben auf Richtigkeit und Fehlerlosigkeit zu überprüfen, denn ganz offensichtliche Fehler sind nicht nur ein Hinweis auf den Einsatz von digitalen Hilfsprogrammen, sondern vor allem auch ein Grund zur Disqualifizierung. In diesem Sinne gilt: Die richtigen Tools wählen und mit Maß und Ziel einsetzen, dann kann der Lebenslauf mit KI zum Türöffner auf dem Arbeitsmarkt werden.

(1) Doit Software: ChatGPT-Statistiken enthüllt – Vom Benutzerwachstum bis zur wirtschaftlichen Auswirking

(2) Schweizer Radio und Fernsehen (SRF): KI im Alltag und auf Arbeit

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Christina Leitner
Christina Leitner
Autorin
Christina Leitner, freiberufliche Journalistin und Texterin, gibt ihre langjährige Erfahrung im Bewerbungscoaching in Form praktischer Tipps und leicht lesbarer Artikel an Jobsuchende – vom Absolventen bis zur Wiedereinsteigerin – weiter.

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