Bewerbung Anschreiben: Maximale Länge beachten
Von Christina Leitner, Autorin • Zuletzt aktualisiert am 21. Oktober 2024

Wie lang sollte ein Bewerbungsschreiben sein?

Als essenzieller Bestandteil der Bewerbungsunterlagen sollte das Anschreiben den Empfänger davon überzeugen, dass du der geeignete Kandidat für eine spezifische Stelle bist. Um zu überzeugen, solltest du nicht nur auf deine Qualifikation eingehen, sondern auch deine Motivation und beruflichen Ambitionen darlegen. Deine Formulierungen sollten im Idealfall knapp und auf den Punkt gebracht sein, denn ein Bewerbungsschreiben bietet nur begrenzt Platz – als Faustregel gilt: Eine DIN A4-Seite sollte ausreichen. Wie du dennoch überzeugen kannst, erfährst du hier.

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Länge Anschreiben Bewerbung: Generelle Richtlinien

Generell gilt, dass die Länge beim Anschreiben Bewerbung eine DIN A4-Seite nicht überschreiten sollte. Alles, was von Belang ist, hat demnach auf weniger als einer Seite Platz zu finden, denn das Bewerbungsschreiben umfasst neben dem eigentlichen Schreiben auch noch andere Bestandteile wie die Anschrift und den Absender. 

Aufbau und Format des Schreibens richten sich nach den Richtlinien der DIN 5008 (1), einer der grundlegenden Normen für die Textverarbeitung im deutschen Sprachraum. Während das Schreiben in erster Linie inhaltlich überzeugen sollte, sind auch die formalen Anforderungen nicht zu vernachlässigen und sowohl die Form als auch die Optik müssen passen. Entsprechen diese nämlich nicht den gängigen Vorstellungen, dann kann es schnell einmal passieren, dass das Schreiben gar nicht näher angesehen wird und jegliche Mühe den Text betreffend umsonst war. Zusammengefasst gilt:

  • Knappe und präzise Formulierungen
  • Einhaltung geltender formaler Richtlinien
  • Maximale Länge von einer Seite

Bewerbungsschreiben Länge: Was bevorzugen Recruiter und Arbeitgeber?

Recruiter ebenso wie Arbeitgeber möchten bei einer Bewerbung auf einen Blick alle wichtigen Informationen erfassen können. Das gilt sowohl für das Anschreiben als auch den Lebenslauf, weshalb es wichtig ist, auf die folgenden Punkte zu achten: 

  • eine gute Struktur und ein klares Schriftbild
  • präzise Sprache und aussagekräftige Formulierungen
  • auf die jeweilige Ausschreibung zugeschnittene Inhalte 

Anstatt sie nur zu überfliegen, solltest du also jede Stellenausschreibung eingehend studieren und dir gegebenenfalls notieren, was die genauen Anforderungen sind, um auf diese Bezug nehmen zu können. Du kannst beispielsweise ein Bewerbungsschreiben aufsetzen, mit dem du zufrieden bist und das dich und deine Persönlichkeit, deine Motivation und deinen beruflichen Hintergrund gut beschreibt. Dieses kannst du dann als Standard beziehungsweise als Muster verwenden und so anpassen, dass es zum jeweiligen Tätigkeitsprofil passt. Keinesfalls solltest du ein Standardschreiben eins zu eins kopieren und an verschiedene Empfänger versenden – erfahrene Personaler erkennen sofort, wenn es sich um „Massenware“ handelt und ein Bewerber sich nicht auf das Unternehmen oder die Jobbeschreibung bezieht. 

Zusätzlich hilft es, das Schreiben mit einer aussagekräftigen Betreffzeile zu versehen, in der du dich auf den Titel oder die Chiffrenummer der Stellenanzeige beziehst – das hilft, deine Bewerbung sofort richtig zuzuordnen. Wenn du dir die verschiedenen Bewerbungsschreiben-Beispiele auf Jobseeker ansiehst, bekommst du eine gute Vorstellung davon, wie ein professionelles Schreiben aufgebaut sein sollte und wie eine gelungene Betreffzeile aussieht.

Expertentipp:

Ein gelungenes Bewerbungsschreiben sollte so geschrieben und formatiert sein, dass es, ebenso wie der Lebenslauf, auch von Bewerbermanagementsystemen erfasst und zugeordnet werden kann. Ein gut lesbares Schriftbild ist dabei ebenso wichtig wie die Verwendung von Schlüsselwörtern, die in der Stellenanzeige verwendet wurden.

Inhalt: Relevanz geht vor

Relevanz hat bei jeder Bewerbung oberste Priorität. Wenn du dir vor Augen hältst, dass sich meistens mehrere Dutzend oder noch mehr Kandidaten auf eine einzige ausgeschriebene Stelle bewerben, dann kannst du dir vorstellen, dass der Empfänger nicht lange nach relevanten Informationen suchen, sondern diese auf einen Blick erfassen möchte. Wenn ein Personaler oder Recruiter also eine Bewerbung erhält, die null Relevanz hat und mit keinem Wort auf die in der Stellenanzeige beschriebenen Anforderungen eingeht, dann wird er diese schnell zur Seite legen und sich der nächsten Bewerbung zuwenden. 

Zudem wenden die meisten Recruiter und Personalverantwortlichen im Schnitt nur wenige Minuten auf, um eine Bewerbung zu sichten (2) – für den Lebenslauf allein sind es laut verschiedener Studien sogar weniger als zehn Sekunden. In Anbetracht dieser Tatsache ist die Relevanz des Inhalts im Anschreiben umso wichtiger. Fast ebenso wichtig ist übrigens der Bewerbungsschreiben-Aufbau, denn mit einer guten Struktur kannst du sicherstellen, dass  die relevanten Informationen schnell und einfach gefunden werden. 

Ein weiterer wichtiger Punkt in Sachen Relevanz ist die Verwendung von Fachjargon und Schlüsselwörtern, die du in der Regel der Ausschreibung entnehmen kannst. Das ist wichtig, um sicherzustellen, dass deine Bewerbung auch von digitalen Bewerbermanagementsystemen erfasst und richtig zugeordnet werden kann. Fehlen bestimmte Begriffe, dann ist die Chance groß, dass das Anschreiben durchs Raster fällt und automatisch aussortiert wird.

In der Kürze liegt die Würze: Wer es schafft, sich mit knappen Worten als geeigneten Kandidaten für eine Stelle zu präsentieren, hat gute Chancen, im Bewerbungsverfahren weiterzukommen.

Maßgeschneiderter Inhalt statt Standardschreiben

Die Bedeutung von relevanten Inhalten bei einer Bewerbung ist unumstritten. Es ist daher unumgänglich, jedes Schreiben so zu verfassen, dass es zur jeweiligen Stelle passt – und zwar nicht nur, was den richtigen Ansprechpartner betrifft, sondern vor allem auch den Inhalt.

Es ist wichtig, dass du im Anschreiben auf die Anforderungen einer Stelle ebenso eingehst wie auf deine Eignung eingehst und beschreibst, welche Qualifikationen und Eigenschaften du mitbringst, die dich befähigen, die angestrebte Tätigkeit auszuüben. Darüber hinaus solltest du nachvollziehbar und überzeugend darlegen, 

  • weshalb du der geeignete Kandidat bist
  • welche Soft Skills dich auszeichnen und wie du diese zielgerichtet einbringen kannst, um einen Mehrwert zu generieren
  • wie du in der angestrebten Position zum Erfolg eines Projekts beziehungsweise des Unternehmens beitragen kannst

Du kannst dafür eine von dir erstellte Bewerbungsschreiben-Vorlage verwenden, mit der du besonders zufrieden bist. In einem solchen Fall solltest du allerdings zum Schluss noch einmal alle Angaben genau prüfen und dabei vor allem darauf achten, dass sie auch wirklich der jeweiligen Stelle entsprechen. Es wäre nicht nur unangebracht, sondern auch unangenehm, wenn du versehentlich Informationen aus einer früheren Bewerbung übernimmst.  

Achte auf eine professionelle und markante Optik

Wenn du deine Anschreiben verfasst, dann wirst du vermutlich mehrere Anläufe brauchen. Bist du dann allerdings einmal mit dem Text zufrieden, dann kannst du diesen als Vorlage für weitere Bewerbungen nutzen und dich an die optische Gestaltung machen. Ein sauberes Erscheinungsbild mit einer gut lesbaren Struktur ist nämlich genauso wichtig wie der Inhalt und wenn du ein markantes Design wählst, kannst du zusätzlich noch für eine individuelle Note sorgen. Am besten entscheidest du dich für ein Layout, das zu den restlichen Bewerbungsunterlagen passt und ins Auge sticht, aber dennoch dem Inhalt den Vortritt lässt. 

Auf Jobseeker findest du Anschreiben- und Lebenslauf-Vorlagen in zahlreichen verschiedenen Ausführungen und Design-Optionen, die du an deinen Bedarf anpassen kannst. Am besten ist es, zuerst sowohl das Anschreiben als auch die Vita zu erstellen und dann verschiedene Designs auszuprobieren, bis du eines gefunden hast, das zu dir und deiner Bewerbung passt. Die Muster auf Jobseeker bieten den Vorteil, dass sie allen gängigen Standards entsprechen und einerseits zwar alle entsprechenden Textabschnitte vorgegeben haben, sich diese aber schnell und einfach an die jeweiligen Bedürfnisse anpassen lassen. 

Das ist ein benutzerfreundlicher Ansatz, der es dir ermöglicht, mit relativ wenig Zeitaufwand professionelle Bewerbungsunterlagen zu erstellen, bei denen nicht nur der Inhalt, sondern auch die Optik passt.

Auf Rechtschreibung und Grammatik achten

Bevor du deine Bewerbung abschickst, solltest du nicht nur auf eine saubere Optik, sondern auch auf ein sauberes Schriftbild und auf eine fehlerlose Rechtschreibung sowie Grammatik achten. Rechtschreibfehler kommen gar nicht gut an. Das gilt sowohl für das Anschreiben als auch die Vita, weshalb alle Bewerbungsschreiben- und Lebenslauf-Beispiele und Vorlagen auf Jobseeker mit einer integrierten Rechtschreibprüfung versehen sind.

Solltest du dir einmal bei einem Wort nicht sicher sein, ob die Schreibweise stimmt oder nicht, kannst du auch ganz einfach online im Duden nachschauen. Manchmal gibt es auch verschiedene Versionen eines Wortes, dann ist es nur wichtig, dass du die einmal gewählte  Version einheitlich verwendest. Außerdem solltest du dir bewusst sein, dass es gewisse Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern gibt. Wenn du dich beispielsweise in der Schweiz bewirbst, dann kannst du auf das „ß“ verzichten, denn dieses wird hier ausnahmslos durch „ss“ ersetzt.

Achte immer auch darauf, dass du dich klar ausdrückst und keine komplizierten Satzkonstruktionen verwendest. Knapp und präzise lautet die Devise.

Bewerbungsschreiben – wie lang: Überlange kommt nicht gut an

Während ein Anschreiben in der Regel nicht länger als eine DIN A4-Seite sein sollte, kann es in Ausnahmefällen – etwa bei sehr umfangreicher Berufserfahrung oder zahlreichen akademischen Leistungen und Erfolgen – auch einmal zwei Seiten umfassen. Alles, was darüber hinausgeht, ist zu viel des Guten und wird schnell aussortiert. Personaler und Recruiter haben weder Zeit noch Lust, sich überlange Bewerbungsschreiben durchzulesen. Du solltest daher nicht zu detailliert werden, sondern dich in Genügsamkeit üben, ohne dabei wichtige und relevante Informationen unter den Tisch fallen zu lassen. Sieh dir die Bewerbungsschreiben-Tipps und -Beispiele auf Jobseeker an, um dich in Sachen Wortwahl und Formulierungen inspirieren zu lassen und die richtige Länge für deine Bewerbung zu finden.

Verweise:

(1) Wikipedia: DIN 5008

(2) Staufenbiel Institut: Personaler verraten, wie sie deine Bewerbung checken

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Christina Leitner
Christina Leitner
Autorin
Christina Leitner, freiberufliche Journalistin und Texterin, gibt ihre langjährige Erfahrung im Bewerbungscoaching in Form praktischer Tipps und leicht lesbarer Artikel an Jobsuchende – vom Absolventen bis zur Wiedereinsteigerin – weiter.

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