Anlagen der Bewerbung - darauf solltest du achten
Als wäre es nicht schon schwierig genug, ein professionelles Bewerbungsschreiben zu verfassen, kommen dann noch der Lebenslauf und die ganzen sonstigen Anlagen dazu. Denn jede aussagekräftige Bewerbung sollte mit zusätzlichen Dokumenten ergänzt werden. Dazu gehören Zeugnisse und Zertifikate und sonstige Unterlagen, die deine Qualifikation für die ausgeschriebene Stelle belegen. Das klingt kompliziert? Muss es nicht, denn um die passenden Anlagen für die Bewerbung zusammenzustellen, braucht es nur einige Tipps. Gleich vorab lässt sich zu den Anlagen Folgendes sagen: Es sollte weder zu viel noch zu wenig des Guten sein.
Um dir eine Orientierungshilfe zu bieten, haben wir in diesem Beitrag die wichtigsten Informationen und Regeln zusammengefasst. Wenn du also wissen möchtest, ob und weshalb Anlagen wirklich erforderlich sind und um welche Dokumente es sich dabei handelt, dann bist du hier genau richtig.
Die Wichtigkeit von Anlagen in einer Bewerbung
Wenn du in einem Bewerbungsschreiben deine Motivation für eine Stelle beschreibst und erklärst, was dich für eben diese Stelle befähigt, dann reichen gut getroffene Worte alleine nicht aus. Du solltest deine Qualifikationen und bisherigen Erfahrungen schon auch belegen können, indem du dem Anschreiben die entsprechenden Anlagen hinzufügst. Nur so kann sich der Empfänger einen umfassenden Eindruck verschaffen.
Dabei ist es egal, ob du dich in Papierform oder online für eine Stelle bewirbst - die Anlagen gehören zu einer Bewerbung immer dazu. Sie können im Rennen um den Traumjob ausschlaggebend sein. Du solltest daher nur solche Dokumente mit deiner Bewerbung mitschicken, die auch wirklich einen Bezug zur Stelle oder Branche haben. Achte außerdem darauf, dass du dich im Rahmen hältst und nicht zig Anhänge mitschickst. Zu viel des Guten ist nicht ideal, denn dann verliert der Empfänger einerseits schnell die Übersicht und andererseits auch die Lust, sich durch den Stapel der Dokumente zu „kämpfen”.
Welche Anlagen gehören zur Bewerbung?
Welche Anhänge oder Anlagen sind bei einer Bewerbung denn jetzt unbedingt erforderlich bzw. wichtig? Wenn du dir diese Frage stellst, helfen wir gerne weiter. Wir können das relativ klar und einfach beantworten und dir eine Faustregel mit auf den Weg geben, die da lautet: Qualität vor Quantität. In anderen Worten ausgedrückt heißt das nichts anderes, als dass du bei der Auswahl der passenden Anlagen deinen Fokus auf die Relevanz legen solltest. Zu den Anlagen gehören neben dem Lebenslauf auf jeden Fall: Ausbildungszeugnisse, Arbeitszeugnisse und sonstige Zertifikate.
Es sollten aber nur solche Dokumente beigefügt werden, die relevant sind und einen Bezug zum angestrebten Beruf haben. Bewirbst du dich beispielsweise in der IT-Branche, hast aber irgendwann eine Zusatzausbildung im Bereich Kinderbetreuung gemacht, dann ist das nicht wirklich relevant. Was hingegen schon relevant ist, ist das Zeugnis des höchsten Bildungsabschlusses. Dieses muss immer beigelegt werden, egal ob du Berufseinsteiger bist oder ob deine schulische Ausbildung bereits mehrere Jahre - oder gar Jahrzehnte - zurückliegt.
Anlagen auflisten in der Bewerbung
Auch wenn es früher üblich gewesen sein mag, werden heute die Anlagen einer Bewerbung weder gesondert aufgelistet noch im Anschreiben noch im Lebenslauf genannt. Du kannst sie allerdings auf dem Deckblatt angeben, falls du hier eine Auflistung der Bestandteile deiner Bewerbungsmappe machst. Am besten verwendest du dafür die Bezeichnung „Zeugnisse und Zertifikate“, dann ist auf den ersten Blick klar, worum es geht.
Bei einer Bewerbung die Anlagen vollständig auflisten - was früher in Form eines Anlagenverzeichnisses üblich war, hat sich grundlegend geändert. Es ist aber kein Anlagenfehler, bei der Bewerbung Zeugnisse und Zertifikate auf dem Deckblatt anzuführen.
Die richtige Reihenfolge der Anlagen in der Bewerbung
Neben der wohlüberlegten Wahl der richtigen Unterlagen zählt bei der Bewerbung auch die Reihenfolge der Anlagen. Ganz offensichtlich kommt der Lebenslauf zuerst. Er ist ein wichtiges Dokument in den Bewerbungsunterlagen, denn hier machst du Angaben zu deiner Ausbildung und bisherigen Erfahrungen sowie Qualifikationen. Diese Angaben belegst du dann mit den weiteren Anhängen, also Ausbildungszeugnissen, Arbeitszeugnissen und allfälligen weiteren Zertifikaten. Unmittelbar hinter dem Lebenslauf sollte sich immer das Zeugnis des höchsten Bildungsabschlusses befinden. Darauf folgen bisherige Arbeitszeugnisse, die entsprechend dem Lebenslauf antichronologisch angeordnet sein sollten, also mit der aktuellsten Tätigkeit beginnend. Hast du dich für einen chronologischen Lebenslauf entschieden, dann gehören auch die Zeugnisse chronologisch sortiert.
Ganz zum Schluss kommen allfällige Zertifikate und Fortbildungsnachweise. Diese werden wie auch die Arbeitszeugnisse in antichronologischer - oder entsprechend dem Lebenslauf eben in chronologischer - Anordnung eingereiht.
In Sachen Anlagen für die Bewerbung noch ein Tipp: Wenn du bereits viele Jahre im Berufsleben stehst und bei mehreren Arbeitgebern tätig warst, dann solltest du nur Arbeitszeugnisse und Zertifikate aus den letzten fünf bis zehn Jahren angeben. Wenn du diese Faustregel befolgst, kannst du verhindern, dass du zu viele Unterlagen mit deiner Bewerbung mitschickst.
Tipp
Wenn du über Auslandserfahrungen verfügst und Nachweise hast, die das belegen, solltest du diese ins Deutsche übersetzen und beglaubigen lassen. Lebenslauf, Bewerbungsschreiben und die Anlagen sollten stets in derselben Sprache verfasst sein. Nicht jeder Personalverantwortliche spricht fließend Englisch und wenn es sich gar um eine andere Fremdsprache handelt, dann trifft das noch viel weniger zu.
Mit den richtigen Anlagen der Bewerbung zum Erfolg
Die Wahl der richtigen Anlagen für die Bewerbung ist ebenso individuell wie das Bewerbungsschreiben oder der Lebenslauf. Kein Werdegang gleich dem anderen und wenn du dich als Schulabgänger bewirbst, werden deine Anlagen spärlicher sein als jemandem, der über umfangreiche berufliche Erfahrung verfügt oder gerade ein Studium abgeschlossen hat. Es gelten aber doch einige Faustregeln, die auf jeden Bewerber zutreffen.
Auf die Anforderungen des Unternehmens und der Stelle achten
Wenn du dich auf eine ausgeschriebene Stelle bewirbst, dann solltest du die Stellenanzeige genau durchlesen. Wenn du in Sachen Bewerbung bei den Anlagen eine Optimierung anstrebst, gilt: mit Bedacht und Blick auf das jeweilige Anforderungsprofil auswählen - das kann deine Chancen deutlich erhöhen. Eventuell findest du sogar konkrete Angaben dazu, welche Anlagen das Unternehmen bei der Bewerbung gerne sehen möchte.
Anlagen bei der Bewerbung als Schüler
Wenn du dich als Schüler für ein Praktikum bewirbst, sind in erster Linie die Schulzeugnisse relevant. Falls du bereits eine Aushilfstätigkeit oder einen Nebenjob hattest, solltest du um ein Arbeitszeugnis bitten und dieses dem Bewerbungsschreiben als Anlage beilegen. Arbeitgeber sehen es gerne, wenn Schüler engagiert sind und bereits praktische Erfahrung gesammelt haben, auch dann, wenn diese wenig mit dem angestrebten Praktikum zu tun haben.
Anlagen bei der Bewerbung als Hochschulabsolvent
Gerade bei Hochschulabsolventen können die Anlagen ausschlaggebend für den Erfolg einer Bewerbung sein. Die meisten Studienabgänger werden bereits Erfahrung in Form von Praktika haben, die sie mit Zeugnissen oder Nachweisen belegen können. Hier sollten allerdings nur relevante Nachweise ausgewählt werden, es können dafür aber auch Zeugnisse aus anderen Berufsfeldern angehängt werden, solange sich Verknüpfungspunkte zur neuen Tätigkeit erkennen lassen. Anders als Schulabgänger sollten Hochschulabsolventen nur den höchsten Abschluss mit einem Zeugnis belegen.
Anlagen bei einer Bewerbung mit wenig Berufserfahrung
Falls du erst ein oder zwei Jahre im Berufsleben stehst, hast du selbstverständlich noch keine umfangreiche Berufserfahrung vorzuweisen. Daher macht es Sinn, Neben- oder Aushilfstätigkeiten anzugeben, selbst dann, wenn diese weniger mit dem neuen Beruf zu tun haben. Ein gutes Arbeitszeugnis gibt immerhin auch Aufschluss über deine Eigenschaften und damit kannst du dem Leser einen ersten Eindruck von deiner Person vermitteln.
Anlagen bei einer Bewerbung mit umfangreicher Berufserfahrung
Wenn du bereits über langjährige Berufserfahrung verfügst, wirst du vermutlich auch einiges an Referenzen und Zeugnissen vorweisen können. In einem solchen Fall solltest du eine Vorauswahl treffen und nur jene Unterlagen als Anlagen verwenden, die einen Bezug zur angestrebten Stelle haben. Du solltest dich dabei auch an der Aktualität orientieren und Zeugnisse, die bereits weit zurückliegen, gegebenenfalls aussortieren. Auch mittelmäßige bis schlechte Arbeitszeugnisse tragen nicht wirklich zum Erfolg einer Bewerbung bei.
Anlagen bei der online Bewerbung
Die Bewerbung per E-Mail unterscheidet sich im Großen und Ganzen nciht wirklich von einer Bewerbung per Post und verlangt auch nach denselben Anlagen. Der Vorgang unterscheidet sich rein in der Art und Weise, wie die Bewerbungsunterlagen eingereicht werden, also entweder per Post, per E-Mail oder über ein Online-Portal.
Anlagen bei einer Bewerbung per E-Mail
Anlagen werden bei der Bewerbung per E-Mail als Anhang mitgeschickt und am besten vorab in PDF-Dateien konvertiert und mit aussagekräftigen Dateinamen versehen. Idealerweise werden Anschreiben und Anlagen - also Deckblatt, Lebenslauf und weitere Dokumente - in eben dieser Reihenfolge in einem Gesamtdokument zu einer einzigen PDF-Datei zusammengefasst und dieses Dokument der E-Mail angehängt.
Achte darauf, dass der Anhang nicht zu groß gerät, denn sonst könnte es passieren, dass die Bewerbung im Spam-Ordner des Empfängers landet oder gar nicht erst empfangen werden kann. Oft geben Unternehmen die maximale Dateigröße an - als Faustregel gilt: nicht größer als fünf Megabyte.
Anlagen bei einer Bewerbung über ein Online-Portal
Online-Bewerbungen über firmeneigene Bewerberportale machen es den Bewerbern oft einfach, da sie genau vorgeben, was verlangt wird. Du solltest dich stets an diese Vorgaben des jeweiligen Arbeitgebers halten. In der Regel steht dort genau, ob und wo welche Bewerbungsunterlagen und Zeugnisse hochgeladen werden sollten.
Häufige Fehler bei Anlagen
Auch wenn du jetzt weißt, worauf du achten solltest, können sich nach wie vor Fehler bei den Anlagen für eine Bewerbung einschleichen. Achte vor allen Dingen darauf, bei der Bewerbung die richtige Reihenfolge für die Anlagen einzuhalten und sie im richtigen Format einzureichen.
Inklusion von irrelevanten Anlagen
Zertifikate und Zeugnisse, die keinerlei Relevanz für die angestrebte Stelle haben, sind eher kontraproduktiv und sollten daher auf keinen Fall den Bewerbungsunterlagen beigefügt werden. Doch selbst wenn du bereits eine Vorauswahl der geeigneten Anlagen getroffen hast, kann es passieren, dass sich irrelevante Anlagen bei der Bewerbung einschleichen, zum Beispiel dann, wenn du mehrere Bewerbungen auf einmal verschickst.
Kontrolliere daher immer noch einmal sorgfältig und gewissenhaft alle Unterlagen, bevor du auf „Senden” klickst oder die Bewerbungsmappe in ein Kuvert steckst und dieses zum Postamt bringst.
Unvollständige oder fehlerhafte Anlagen
Unvollständige oder fehlerhafte Anlagen sind in etwa ebenso kontraproduktiv wie zu viele bzw. irrelevante Anlagen bei der Bewerbung. Sie sind ein Indiz für mangelnde Sorgfalt und Professionalität, wenn nicht sogar für geringes Interesse an der Stelle. Auch hier gilt es, alle Dokumente sorgfältig zu prüfen, bevor die Bewerbung abgeschickt wird. Andernfalls kann es selbst mit einem hervorragend formulierten Bewerbungsschreiben passieren, dass bei der Bewerbung die falschen Anlagen als Ausschlussgründe herangezogen werden.
Verwendung von unangemessenen Anlagenformaten
Ganz wichtig bei der Wahl der richtigen Anlagen bzw. des richtigen Formats: Verwende stets hochwertige Kopien deiner Zeugnisse und Zertifikate und lege niemals die Originale einer Bewerbung bei. Diese solltest du immer selbst behalten und gut verwahrt aufbehalten, denn du kannst sie irgendwann wieder für eine andere Bewerbung brauchen.
Im Falle einer Online-Bewerbung solltest du deine Anlagen stets als PDF verschicken - am besten alle Unterlagen zu einer Datei zusammengefasst, die nicht größer als fünf Megabyte sein sollte.
Fazit
Die Anlagen stellen einen wichtigen Teil der Bewerbung dar und passende Unterlagen runden eine gut strukturierte Bewerbung erfolgreich ab. Du kannst damit deine Chancen auf die ausgeschriebene Stelle erhöhen, deshalb gilt es, alle Zeugnisse und Zertifikate mit Bedacht und Blick auf die Anforderungen der neuen Stelle zu wählen. Aspekte wie Berufserfahrung und Relevanz für die angestrebte Position müssen bei der Wahl der Dokumente unbedingt berücksichtigt werden.
Wenn du noch mehr rund um die richtige Bewerbung erfahren möchtest, findest du auf Jobseeker zahlreiche Bewerbungsschreiben-Artikel aber auch jede Menge Bewerbungsschreiben-Vorlagen, die dir beim Verfassen eines professionellen Anschreibens helfen. So sollte dann nichts mehr schief gehen, sodass weder das Anschreiben der Bewerbung noch die falschen Anlagen als Ausschlussgründe genannt werden können.
Verschaffe dir einen Vorteil
Sorge dafür, dass deine Bewerbungen aus der Masse herausstechen.