Chronologischer Lebenslauf
Von Jobseeker, Redaktionsteam • Zuletzt aktualisiert am 21. Juni 2024

Chronologischer Lebenslauf

Chronologischer, umgekehrt chronologischer, tabellarischer oder Fähigkeiten-Lebenslauf: Es gibt verschiedene Lebenslauf-Typen – mit ihren jeweils eigenen Charakteristika sowie Vor- und Nachteilen. In diesem Artikel werfen wir einen genauen Blick auf den chronologischen Lebenslauf und zeigen, in welchen Situationen dieser seine Berechtigung hat und was du bei seiner Erstellung beachten solltest.

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Was ist ein chronologischer Lebenslauf? 

Zuerst einmal stellt sich natürlich die Frage, was mit einem chronologischen Lebenslauf genau gemeint ist und wie er sich von anderen Arten des Lebenslaufs unterscheidet. Der chronologische Lebenslauf, der häufig auch als klassischer, deutscher Lebenslauf bezeichnet wird, zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:

  • Die Lebenslauf-Elemente werden in aufsteigender – oder eben chronologischer – Reihenfolge aufgelistet. 
  • Dabei ist insbesondere die Reihenfolge der Elemente innerhalb eines Abschnitts gemeint, also, dass man mit der am weitesten zurückliegenden Station beginnt und sich dann weiter zur aktuellsten Stelle vorarbeitet. 
  • Teilweise wird dabei auch die Reihenfolge der Abschnitte so angeordnet, dass sie der zeitlichen Abfolge entspricht: also zum Beispiel zuerst Ausbildung und erst dann die Berufserfahrung und weitere Qualifikationen. Dieses Kriterium ist aber weniger entscheidend als die zeitliche Abfolge der Elemente innerhalb eines Abschnittes. 

Der chronologische Lebenslauf ist – wie der Name schon sagt – das Gegenteil des umgekehrt chronologischen Lebenslauf (der auch als achronologisch, antichronologisch oder amerikanische Variante bezeichnet wird), bei dem alle Elemente in zeitlich absteigender Folge aufgelistet werden.

Chronologischer vs. tabellarischer Lebenslauf – was ist der Unterschied?

Einfach gesagt gehören sowohl der chronologische als auch der umgekehrt chronologische Lebenslauf zur Kategorie des tabellarischen Lebenslaufs, bei der sämtliche Angaben in kompakter, tabellarischer Form dargestellt werden.

Dies im Gegensatz zum ausformulierten oder ausführlichen Lebenslauf, bei dem der Lebenslauf als Fließtext gestaltet wird (was heute nur noch selten praktiziert wird, nämlich, wenn ausführlich danach verlangt wird).

Es kommt immer wieder vor, dass Bewerber die verschiedenen Lebenslauf-Arten und Begriffe durcheinander bringen – gerade auch wegen der vielen internationalen Unterschiede. Es ist deshalb sinnvoll, sich immer an den aktuellsten Vorlagen und Standards zu orientieren. Dazu können Beispiele und Muster eines chronologischen Lebenslaufs, wie du sie in Vorlagen oder Lebenslauf-Generatoren findest, hilfreich sein.

Was sind die Vorteile des chronologischen Lebenslaufs?

Der chronologische Lebenslauf wird nicht zu Unrecht als „klassische Variante“ bezeichnet, schließlich handelte es sich dabei lange Zeit um den gängigen Standard. Erst seit einigen Jahren wird der chronologische Lebenslauf als zunehmend „altmodisch“ betrachtet und andere Lebenslauf-Typen wie der umgekehrt chronologische Lebenslauf haben ihm den Rang abgelaufen. Auch der Fähigkeiten-Lebenslauf wird – gerade in kreativen und modernen Berufen – immer beliebter.

Doch der chronologische Lebenslauf (CV) hat nach wie vor seine Berechtigung – und zwar aus den folgenden Gründen:

  • Er bietet als tabellarischer Lebenslauf eine kompakte und professionelle Übersicht des eigenen Werdegangs, die von Personalern geschätzt wird.
  • Wegen seiner Tradition als „klassischer“ Lebenslauf kann man mit einem chronologischen Lebenslauf nicht viel falsch machen. Er ist breit akzeptiert und allgemein bekannt.
  • Mit dem chronologischen Lebenslauf lässt sich ein komplettes und zeitlich leicht nachvollziehbares Bild des eigenen Werdegangs erstellen.

Was sind die Nachteile des chronologischen Lebenslaufs?

Neben den eben genannten Vorteilen hat der chronologische Lebenslauf aber auch ein paar Schattenseiten, die zu seiner schwindenden Bedeutung in der heutigen Arbeitswelt geführt haben:

  • Er wird zunehmend als langweilig, veraltet oder altmodisch gesehen.
  • Der Einstieg mit den ältesten Erfahrungen und Stationen kann dazu führen, dass aktuellere und relevantere Informationen im Lebenslauf nach hinten rücken und so Personalern erst später ins Auge fallen. 
  • Gerade in der modernen Arbeitswelt, in der Weiterbildungen und berufliche Weiterentwicklung einen wichtigen Stellenwert haben, sollten aktuelle Informationen wenn möglich früh im Lebenslauf angeführt werden – wofür sich ein chronologischer Lebenslauf im Gegensatz zum umgekehrt chronologischen Lebenslauf nicht eignet.

Lebenslauf chronologisch: Aufsteigend oder absteigend?

Wie der Name bereits sagt, ist ein chronologischer Lebenslauf in aufsteigender Folge - beginnend bei der am weitesten zurückliegenden Station im beruflichen Werdegang oder bei der Ausbildung - dargestellt. Während diese Form der Darstellung früher gang und gäbe war, gilt sie zunehmend als veraltet. Das hat mitunter damit zu tun, dass Arbeitnehmer früher meist sehr lange bei einem Arbeitgeber blieben und nur selten ihre Stelle gewechselt haben - jemand mit drei oder vier Wechseln im Laufe des gesamten Berufslebens galt da schon als Ausnahme.

Mittlerweile wechseln Arbeitnehmer häufig nach nur wenigen Jahren den Job und das führt dazu, dass bei Bewerbern mit langjähriger Berufserfahrung und zahlreichen verschiedenen Arbeitgebern die aktuellste Stelle in einem chronologischen Lebenslauf sehr weit nach hinten rückt und womöglich erst auf der zweiten Seite aufscheinen. Ein Personalverantowrtlicher möchte aber die jüngsten bzw. relevantesten beruflichen Erfahrungen auf einen Blick abrufen können und so setzt sich die antichronologische Reihenfolge immer mehr durch. 

Zwar wird zunehmend öfter eine umgekehrt chronologische Reihenfolge für den Lebenslauf gewählt, doch die klassische chronologische Form hat nach wie vor ihre Berechtigung und wird teilweise ausdrücklich verlangt. Vergewissere dich, dass du den richtigen Aufbau gewählt hast, bevor du mit dem Schreiben beginnst.

Aufbau eines chronologischen Lebenslaufs

Damit der Empfänger mit einem Blick alle wichtigen Informationen erfassen kann, ist eine klare und übersichtliche Struktur des chronologischen Lebenslaufs ausschlaggebend. Das ist auch der Grund, weshalb sich der tabellarische Lebenslauf als Standard durchgesetzt hat. Er wird in verschiedene Abschnitte gegliedert, die neben den persönlichen Daten die Ausbildung und den beruflichen Werdegang beinhalten sollten. Zusätzlich kannst du im chronologischen Lebenslauf auch noch Angaben zu Weiterbildungen, besonderen Kenntnissen sowie zu Interessen und Hobbys machen.

Wenn du dich für einen chronologischen Aufbau des Lebenslaufs entscheidest, dann gilt dies für den gesamten Werdegang und nicht nur für die beruflichen Stationen.

So folgt sowohl der Aufbau des Abschnitts  „Ausbildung” als auch des beruflichen Werdegangs einem aufsteigenden Muster - beginnend bei der am weitesten zurückliegenden Ausbildung bzw. Stelle arbeitest du dich bis zum aktuellen Status quo vor. 

Chronologischer Lebenslauf Muster

Neben einem übersichtlichen Aufbau und einer klaren Struktur spielt auch eine optisch ansprechende Form eine wichtige Rolle, denn auch hier zählt der erste Eindruck. Das Verfassen eines chronologischen Lebenslaufs fällt leicht, wenn du ein Muster oder eine Vorlage zur Verfügung hast, wie du sie auf Jobseeker findest. 

Die einzelnen Abschnitte sind bereits mit Platzhaltern vorgegeben, die du mit deinen Daten ausfüllen und auch in der Reihenfolge anpassen kannst. Es stehen außerdem verschiedene Designs, von klassisch bis modern, zur Auswahl, so dass für jeden Bedarf das passende Muster dabei ist.

Für wen eignet sich der chronologische Lebenslauf?

Der chronologische Lebenslauf hat sich über Jahrzehnte bewährt, da er eine gut strukturierte Möglichkeit bietet, den eigenen Werdegang vollumfänglich darzustellen. Gerade in Zeiten, in denen klassische Ausbildungswege noch eine wichtigere Bedeutung hatten, war es durchaus sinnvoll, seinen Werdegang streng chronologisch zu präsentieren.

Doch die heutige Arbeitswelt ist zunehmend dynamischer geworden und es wird für Bewerber immer wichtiger, sich weiterzubilden und Soft Skills sowie Hard Skills zu schärfen. Hierzu eignen sich sowohl der umgekehrt chronologische als auch der Fähigkeiten-Lebenslauf besser als die klassische, chronologische Variante.

Tipp

Egal ob du die chronologische oder umgekehrt chronologische Variante wählst: Wichtig ist, dass du die gewählte Struktur konsequent beibehältst und die zeitliche Anordnung nicht beliebig wählst und verschiedene Abfolgen miteinander kombinierst. Dies kannst du nur bei einem Fähigkeiten-Lebenslauf tun, bei dem in Sachen Zeitangaben eine freiere Anordnung möglich ist.

Tipps: Wann ist ein chronologischer Lebenslauf sinnvoll?

Es gibt Situationen, in denen der chronologische Lebenslauf nicht nur seine Berechtigung hat, sondern mitunter sogar von Vorteil ist. Wer sich beispielsweise aus der Arbeitslosigkeit, einer Elternzeit oder anderweitigen längeren Auszeit um den Wiedereinstieg in den Job bemüht, kann von einem chronologisch aufgebauten Lebenslauf ebenso profitieren wie Absolventen oder Berufseinsteiger ohne bedeutende berufliche Erfahrung. So kann der Fokus - anders als beim umgekehrt chronologischen Lebenslauf - auf die gemachten Erfahrungen gelenkt werden und die beruflichen Qualifikationen finden sich an prominenter Stelle.

  • Für Absolventen und Berufseinsteiger kann sich ein chronologischer Aufbau anbieten, da sie häufig noch keine aktuelle Berufserfahrung oder Weiterbildungen vorweisen und so keinen Mehrwert aus einer umgekehrt chronologischen Anordnung ziehen können. Dies gilt auch für Bewerbungen auf Praktika, bei denen es wichtig ist, den eigenen Bildungsweg chronologisch korrekt darzustellen.
  • Der chronologische Lebenslauf eignet sich generell für Bewerber, deren frühere Ausbildungen und berufliche Stationen als „Wiedereinsteiger“ relevanter für die aktuelle Bewerbung sind als die eher aktuellen Erfahrungen. Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn du in den letzten Jahren in einem komplett anderen Bereich gearbeitet hast und dich nun wieder auf deine „Ursprünge“ fokussieren möchtest.
  • Auch wer einen eher klassischen Beruf mit klarem und traditionellem Karriereweg gewählt hat, für den könnte ein chronologischer Lebenslauf nach wie vor die richtige Wahl sein. Das kann zum Beispiel für Berufe in der öffentlichen Verwaltung oder Politik, aber auch in Großkonzernen und internationalen Organisationen gelten.

Fazit: Die Bedeutung des chronologischen Lebenslaufs hat abgenommen – ist aber immer noch groß

Alles in allem können wir sagen, dass der chronologische Lebenslauf für die meisten Bewerber heutzutage nicht mehr die beste und attraktivste Option ist. Der umgekehrt chronologische Lebenslauf auf der anderen Seite bietet in der modernen Arbeitswelt mehr Vorteile und hat deshalb die Spitzenposition unter den Lebenslauf-Typen eingenommen.

Dennoch hat der chronologische Lebenslauf gerade für Uni-Absolventen oder Bewerber in traditionellen Berufen nach wie vor seine Berechtigung. Ein weiterer Vorteil ist, dass man mit einem chronologischen Lebenslauf sicher nicht negativ auffällt, da er eine lange Tradition und hohe Akzeptanz bei Personalern hat. 

Die Frage ist letztlich aber, welche Lebenslauf-Art für die individuelle Situation eines Bewerbers am geeignetsten ist. Da lohnt es sich zu fragen, welches die relevantesten Stationen im eigenen Werdegang sind und mit welchem Format man diese am besten in Szene setzen kann. Passe dein Bewerbungsanschreiben an deinen Lebenslauf an.

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