Die passende Schriftart für die Bewerbung wählen
Von Christina Leitner, Autorin • Zuletzt aktualisiert am 13. September 2024

Bewerbungsschreiben: Die beste Schriftart und Schriftgröße

Falls du gerade deine Bewerbung schreibst, dann wirst du wissen, dass ein aussagekräftiger und maßgeschneiderter Inhalt sowohl beim Bewerbungsschreiben als auch im Lebenslauf maßgeblich ist. Dennoch solltest du auch die gestalterischen Aspekte nicht vernachlässigen, denn eine gute Optik verkauft sich einfach besser als ein unübersichtliches Schriftbild. Es gibt gewisse Regeln, die es in dieser Hinsicht zu beachten gilt, aber auch praktische Hilfsmittel: So erleichtern verschiedene Vorlagen die Wahl der richtigen Schriftart und Schriftgröße sowie einer geeigneten Gestaltung für die Bewerbungsunterlagen.

Schriftart in der Bewerbung – die jeweils beste Option finden 

Sieht man sich die verschiedenen Schriftarten an, die on- oder auch offline verfügbar sind, kann die Wahl in Anbetracht der großen Auswahl schwer werden. Da ist von klassisch über elegant und modern bis zu kreativ alles dabei, doch nicht alles eignet sich für die Bewerbung. Um die Wahl zu erleichtern, stellen wir im Folgenden serifenbetonte und serifenlose Schriften gegenüber und erklären, was Serifen eigentlich sind.

Serifenbetonte versus serifenlose Schriftarten

Bevor wir uns näher mit den jeweiligen Vorzügen und Nachteilen von serifenbetonten und serifenlosen Schriften auseinandersetzen, wollen wir uns erst einmal ansehen, was sich hinter dem Begriff „Serifen“ eigentlich verbirgt. 

Laut dem amerikanischen Software-Unternehmen Adobe sind „Serifen feine Linien an den Enden der einzelnen Buchstaben“, die vermutlich auf das Schreiben mit Pinsel und Federkiel zurückzuführen sind. (1) Diese Linien zielen darauf ab, die einzelnen Buchstaben so aussehen zu lassen, als wären sie miteinander verbunden, was den Lesefluss erleichtert. Zudem wirkt es klassisch und elegant, während serifenlose Schriftarten einen modernen beziehungsweise eher zeitgenössischen Charakter haben. Sie verzichten vollständig auf Verbindungsstriche und ihre Entwicklung ist dem Umstand geschuldet, dass sie am Bildschirm einfacher zu lesen sind als die eher verschnörkelten Buchstaben von Schriftarten mit Serifen. Interessantes Detail am Rande: Auch wenn serifenlose Schriften in gewisser Weise als eine „Erfindung“ des digitalen Zeitalters gelten, geht ihre Geschichte in Wahrheit viel weiter zurück, nämlich auf die nordischen Runen.

Du kannst die Wahl der richtigen Schriftart für deine Bewerbung also davon abhängig machen, ob du dich auf digitalem Wege bewirbst oder deine Unterlagen ausgedruckt versendest. 

Schriftart Bewerbung: Die richtige Wahl finden

Bei einer Online-Bewerbung über eine digitale Plattform oder per E-Mail ist eine serifenlose Schrift besser geeignet. Dazu zählen neben dem modernen Klassiker Arial auch die Folgenden:

  • Helvetica
  • Calibri
  • Futura
  • Verdana
  • Trebuchet

Zu den beliebtesten serifenbetonten Schriften gehören neben Times New Roman unter anderen:

  • Garamond
  • Georgia
  • Baskerville

Die Liste von Schrifttypen und -arten ließe sich freilich fortsetzen und je mehr Optionen zur Auswahl stehen, desto schwieriger gestaltet sich oft die Entscheidungsfindung. Um dir die Qual der Wahl zu erleichtern, haben wir deshalb hier ein paar praktische Tipps und Anregungen zusammengestellt und lassen diese auch in unsere Bewerbungsschreiben-Vorlagen auf Jobseeker einfließen:

Serifenschriften wirken eleganter und seriöser als serifenlose Schriften. Sie eignen sich, wenn dir Seriosität wichtig ist, wenn du dich auf eine Führungsposition oder auf eine Stelle bei einem Arbeitgeber mit einer traditionellen Unternehmenskultur bewirbst. Times New Roman ist zwar die bekannteste Serifenschrift, doch sie wirkt dadurch auch etwas verstaubt und sollte nach Möglichkeit vermieden werden. Während ihre Verwendung grundsätzlich kein Problem darstellt, macht sie einen eher altmodischen Eindruck, was gerade bei Bewerbungen nicht ideal ist. Eine gute Alternative ist Georgia, die bis dato weniger inflationär verwendet wurde und mit ihrer geradlinigen Optik nicht nur gedruckt, sondern auch Bildschirm gut lesbar ist. 

Im kreativen Bereich beziehungsweise für kreative Bewerbungsschreiben sind serifenlose Schriften die bessere Wahl für Abschreiben und Lebenslauf. Sie wirken spritziger und moderner. Hier ist Arial das Pendant zu Times New Roman. Die Schriftart mag zwar moderner als eine Serifenschrift wirken, doch auch sie ist bereits etwas in die Jahre gekommen und wird zudem als serifenlose Standardschrift verwendet. Wenn du dich also rein optisch von anderen Bewerbern abheben möchtest, dann solltest du auf eine andere Option zurückgreifen. Eine gute Wahl ist zum Beispiel Helvetica, die ebenso wie Calibri als besonders gut lesbar gilt. 

Optimale Schriftgröße und Abstände im Anschreiben

Damit der Gesamteindruck passt, ist bei den Bewerbungsunterlagen nicht nur die Wahl der richtigen Schriftart ausschlaggebend. Auch Schriftgröße und Abstände zwischen den Zeilen sowie an den Seitenrändern sollten bedacht werden – es gibt sogar einen eigenen Standard für geschäftliche Briefe, der auch für Bewerbungsschreiben im deutschen Sprachraum gilt. (2)

Bewerbungsschreiben: Schriftgröße richtig wählen

Im Sinne der Lesbarkeit solltest du für dein Bewerbungsschreiben eine Schriftgröße wählen, die weder zu klein noch zu groß ist. Für den Fließtext empfiehlt sich eine Größe von 10 bis 12 Pt, während die Betreffzeile auch größer geschrieben werden kann. Im idealen Fall verwendest du hier eine Schriftgröße, die nicht mehr als 2 Pt größer als beim Fließtext ist. Du kannst sie noch zusätzlich hervorheben, indem du sie unterstreichst, fett oder kursiv formatierst oder farbig hervorhebst. Auch eine Kombination der einzelnen Stilmittel ist möglich. Falls du dich nicht entscheiden kannst, dann lass dich auf Jobseeker inspirieren: Wir haben verschiedene Bewerbungsschreiben-Beispiele erstellt, in einer Vielzahl von Designs, für unterschiedliche Branchen und Stellen, von klassisch über modern bis hin zu kreativ und elegant. 

Am besten beginnst du mit 12 Pt – falls du zu wenig Platz hast, kannst du immer noch auf 11 oder 10 Pt verkleinern oder eine andere Schriftart wählen. Die verschiedenen Schriftarten unterscheiden sich nämlich in ihrer Größe: So bringst du etwa mit Times New Roman mehr Text auf einer DIN A4-Seite unter als wenn du Arial oder Verdana wählst. Vergiss nicht, dass für das Bewerbungsschreiben nicht mehr als eine Seite zur Verfügung steht, während der Lebenslauf idealerweise zwei, maximal drei Seiten umfassen kann.

Bewerbungsschreiben: Zeilenabstand und Weißraum richtig nutzen

Neben der Schriftgröße hat im Bewerbungsschreiben auch der Zeilenabstand Einfluss auf die Länge. Während die Norm laut DIN 5008 einen Abstand von 1 Pt empfiehlt, kannst du diesen auch auf 1,5 Pt vergrößern, wenn du ein recht knappes Schreiben hast. Bei einem doppelten Zeilenabstand hingegen ist schon auf den ersten Blick recht offensichtlich, dass du nicht viel zu sagen hast und versuchst, den Umfang optisch aufzuplustern. Besser ist es, dein Schreiben in mehrere Absätze zu unterteilen, da dadurch auch das Schriftbild verbessert wird und der Leser sich leichter tut. Als Faustregel gilt eine Leerzeile Abstand zwischen den einzelnen Absätzen, du kannst den Abstand aber auch über das Menü einrichten. 

Übrigens werden nicht nur die Zeilenabstände, sondern auch die Seitenränder vom Standard für Geschäftsbriefe geregelt. Sie liegen oben, unten und auf der rechten Seite bei 2 Zentimeter, während links ein Abstand von 2,5 Zentimeter vorgeschlagen wird. Die Voreinstellungen in MS Word und allen gängigen Textverarbeitungsprogrammen entsprechen dabei den allgemeingültigen Regeln und auch die Bewerbungsschreiben- und Lebenslauf-Vorlagen, die du auf Jobseeker findest, sind entsprechend formatiert. Sie berücksichtigen auch ausreichend Weißraum: Wenn dieser mit Bedacht gewählt ist, kann das zur besseren Lesbarkeit beitragen, wohingegen zu viel und zu dicht gedrängter Text das Leseerlebnis beeinträchtigt.

Bewerbungsschreiben & Schriftart: So vermeidest du gängige Fehler

Damit du mit deiner Bewerbung über kurz oder lang Erfolg hast und die richtige Wirkung erzielst, gibt es verschiedene Lebenslauf- und Bewerbungsschreiben-Tipps, die einerseits den Inhalt und andererseits das Optische betreffen. Du kannst durch die Artikel, Informationen und Beispiele auf der Jobseeker-Website stöbern, um Antworten auf alle deine Fragen sowie praktische Muster und Vorlagen zu finden. Bevor du dich an die Arbeit machst, haben wir hier aber noch die wichtigsten Tipps rund um das Thema Schriftart im Bewerbungsschreiben gesammelt – praktisch und in einer übersichtlichen Liste, in der du die einzelnen Punkte der Reihe nach abhaken kannst:

  • Vermeide Schriftgrößen, die zu klein oder zu groß sind, die das Schriftbild beeinträchtigen oder nur mit der Lupe zu lesen sind
  • Verwende nicht mehr als zwei verschiedene Schriftarten für ein Dokument und achte auf Einheitlichkeit in der Gestaltung von Lebenslauf und Anschreiben
  • Vermeide übermäßig genutzte Schriften ebenso wie solche, die sehr ausgefallen sind – dazu gehören Times New Roman und Arial oder Comic Sans, das besonders unprofessionell wirkt
  • Formatiere die Betreffzeile oder Überschriften in einer größeren Schriftart, in einer anderen Farbe oder hebe sie hervor, indem du sie unterstreichst beziehungsweise fett oder kursiv formatierst

Expertentipp:

Es ist eine gute Idee, erst den Inhalt zu erstellen und dann erst die passende Schriftart zu wählen. Das endgültige Ergebnis sollte immer als PDF-Datei gespeichert werden, bevor es ausgedruckt oder digital übermittelt wird. Nur so wird die richtige Übermittlung des Formats gewährleistet und es kommt zu keinen ungewollten Zeilenumbrüchen oder sonstigen Verschiebungen.

Richtige Balance aus Inhalt und Optik für ein gelungenes Bewerbungsschreiben

Du kannst deine ganzen Bemühungen zunichte machen, wenn du die falsche Schriftart wählst oder deine Bewerbung „verunstaltest“, indem du mit verschiedenen Schriftarten, -größen und zu vielen Farben spielst. Ein übermäßiger Einsatz stilistischer Mittel ist selbst dann kontraproduktiv, wenn du einen kreativen Eindruck machen möchtest. Achte also auf eine saubere Form und verwende dazu Schriftarten, die professionell wirken und etabliert sind, mit denen du dich aber trotzdem von anderen Bewerbern abheben kannst. 

Wenn du dich schwer tust, die richtige Wahl zu treffen oder in Anbetracht der zahlreichen Möglichkeiten einfach zu unentschlossen bist, kannst du mit einer Vorlage von Jobseeker arbeiten oder dich von unseren zahlreichen Bewerbungsschreiben- und Lebenslauf-Beispielen inspirieren lassen. Das ermöglicht es dir, dich voll und ganz auf das Inhaltliche zu konzentrieren, denn wenn das nicht stimmt, dann ist das beste Design nichts wert.

Verweise:

(1) Adobe: Der Unterschied zwischen Schriften mit Serifen & serifenloser Typographie
(2) WorkingOffice (Know-how fürs Office): Geschäftsbriefe nach DIN 5008

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Christina Leitner
Christina Leitner
Autorin
Christina Leitner, freiberufliche Journalistin und Texterin, gibt ihre langjährige Erfahrung im Bewerbungscoaching in Form praktischer Tipps und leicht lesbarer Artikel an Jobsuchende – vom Absolventen bis zur Wiedereinsteigerin – weiter.

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