Die Unterschiede zwischen CV und Résumé
Wenn du dich international bewerben möchtest und Missverständnissen vorbeugen willst, ist dieser Artikel genau das Richtige für dich. Wir zeigen dir den Unterschied zwischen CV und Résumé, wann was zum Einsatz kommen soll und geben Tipps zu Aufbau und Ausarbeitung.
CV und Résumé Unterschiede – oder zwei Wörter, die das Gleiche meinen?
Je nach Land und Anwendungsgebiet fordert man im englischsprachigen Ausland entweder den CV - kurz für Curriculum Vitae - oder das Résumé. Doch woher weißt du, welches Dokument erwartet oder verlangt bzw. wo in der Welt welche Version bevorzugt wird? Und woher weißt du, wie die kleinen, aber feinen Unterschiede zwischen den einzelnen Versionen aussehen?
Vereinigte Staaten und Kanada
Für Stellenausschreibungen in den USA oder Kanada wird entweder der CV oder das Résumé gefordert. Dabei gilt, dass für akademische oder öffentliche Positionen ersterer und für nicht-akademische Stellen das Résumé verlangt wird.
Europa, Großbritannien, Irland und Neuseeland
In Großbritannien, Irland und Neuseeland sowie einigen anderen europäischen Ländern wird bei Bewerbungen der CV gefordert. Falls der Begriff Résumé in diesen Ländern im Bewerbungsprozess fällt, so wird er in der Regel gleichbedeutend mit dem CV englisch verwendet und es wird nicht das amerikanische Résumé verlangt.
Australien und Südafrika
Auch in Südafrika und Australien kann sowohl das eine als auch das andere gefordert werden. Der Haken dabei? Beide Begriffe werden synonym verwendet - zwischen CV englisch und Résumé gibt es in diesen Ländern also keinen Unterschied und die beiden Begriffe bezeichnen in Wahrheit ein und dasselbe.
Curriculum Vitae – die akademische Variante
Der amerikanische Lebenslauf wird in den USA und Kanada vorwiegend für akademische Positionen benötigt. Ebenso wird er für pädagogische und öffentliche Stellen sowie bei einer Bewerbung auf ein Stipendium gefordert.
Er ist ein umfassendes Dokument, dessen Bezeichnung - Curriculum Vitae - dem Lateinischen entnommen ist, was übersetzt nichts anderes als Lebenslauf bedeutet. Entsprechend werden im amerikanischen CV alle Stationen des Lebens festgehalten.
Er wird bei einer Bewerbung mit einem Anschreiben verschickt, in dem die Motivation für die Stelle dargelegt wird.
In der amerikanischen Version des Lebenslaufs finden sich neben beruflichem und schulischem Werdegang auch Veröffentlichungen, Auszeichnungen und Referenzen wieder. Hier sind sämtliche Leistungen beruflicher und akademischer Art erwünscht.
Dadurch erhöht sich natürlich der Umfang und als Mindestmaß gelten zwei Seiten. Ist das eigene Leben jedoch von vielen Erfahrungen, akademischen Qualifikationen und Referenzen gespickt, können es auch leicht mehr als zwei Seiten werden.
Es ist üblich, alle Stationen kategorisiert zu erfassen, beispielsweise in Abschnitten mit den Titeln „Berufliche Erfahrungen“, „Akademische Leistungen“, „Referenzen“ und so weiter. Wichtig dabei ist, dass die Stationen alle chronologisch geordnet sind, sodass buchstäblich der Lauf des Lebens nachzuvollziehen ist.
Der Inhalt des Curriculum Vitae
Im amerikanischen CV ist kein Spielraum für Individualisierung. Er ist ein statisches Dokument, welches den Verlauf des beruflichen und akademischen Lebens widerspiegeln soll. Aus diesem Grund folgt er dem immer selben Aufbau und wird nur um Stationen oder gewonnene Qualifikationen ergänzt. Die Informationen in ihm werden jedoch nicht für jede Bewerbung angepasst.
Grundsätzlich besteht der Werdegang in den USA und Kanada aus folgenden Teilen:
- Deinen Kontaktdaten
- Deiner Ausbildung und deinen Abschlüssen
- Deiner Berufserfahrung
- Deinen Veröffentlichungen und Preisen
- Deiner akademische Ausbildung
- Deinen außerschulischen Aktivitäten wie ehrenamtliche Tätigkeiten, Sport und dergleichen
- Deinen persönlichen Qualitäten und Fähigkeiten
- Deinen Sprachkenntnissen
- Deinen Referenzen
Referenzen sind ein weiterer integraler Teil eines jeden CV. Zwar sind sie nicht immer notwendig, sie bringen jedoch definitiv Pluspunkte. Als Referenz eignen sich Personen, die in einem professionellen Verhältnis zu dir stehen oder standen. Der aktuelle Arbeitgeber sollte in jedem Fall dabei sein. Aber auch Professoren aus deiner Universitätszeit oder wichtige Kunden bzw. Geschäftspartner können als Referenzen genannt werden.
Die Angabe erfolgt dann in folgender Form:
- Name des Kontakts
- Jobtitel des Kontakts
- Berufliche Telefonnummer
Denke an die Privatsphäre. Bitte deine Kontakte um Erlaubnis, bevor du sie als Referenz für deine Bewerbung nennst. Sie sollen wissen, dass sie möglicherweise von potenziellen zukünftigen Arbeitgebern kontaktiert und um Auskunft gebeten werden.
Résumé – die maßgeschneiderte Vita
Das Résumé wird in Nordamerika bei allen nicht akademischen, öffentlichen oder pädagogischen Jobs zur Zusammenfassung der Erfahrungen und Fähigkeiten genutzt. Es gibt dabei kein striktes Schema für den Aufbau und das Résumé wird individuell an die ausgeschriebene Stelle angepasst.
Es muss kurz und knackig sein und alle wichtigen Informationen auf einer DIN A4-Seite zusammenfassen. In Ausnahmefällen, beispielsweise bei sehr umfangreichen Werdegängen, sind auch zwei DIN A4-Seiten gestattet.
Wollte man den Sinn eines Résumés mit einem Wort zusammenfassen, wäre es Kompetenz. Das Schriftstück soll klar und deutlich aufzeigen, warum du für die Stelle geeignet bist. Es gilt, dich in das bestmögliche Licht zu rücken - und das erreichst du, indem du relevante Berufserfahrungen und erreichte Ergebnisse präsentierst. Alle anderen Informationen sind überflüssig.
Auf einem Résumé wirst du deshalb keine Unterschrift oder Datum, kein Bewerbungsfoto und kein Geburtsdatum finden. Ebenso ist eine detaillierte Ausarbeitung deiner akademischen Laufbahn fehl am Platz.
Viel eher geht es darum, dich zu verkaufen und möglichst prägnant zu zeigen, dass der Personaler keine andere Wahl hat, außer dich für die ausgeschriebene Stelle auszuwählen. Wie du die Informationen dabei präsentierst, ist dir überlassen. Sie können chronologisch, nach Relevanz oder nach einem Schema deiner Wahl geordnet sein.
TIPP
Das Résumé ist prädestiniert dafür, bei jeder Bewerbung neu verfasst und angepasst zu werden. Nur so kannst du sicherstellen, dass dieses Dokument prägnant hervorhebt, warum ausgerechnet du der geeignete Kandidat für den zu besetzenden Job bist. Dies macht zwischen CV und Résumé den entscheidenden Unterschied aus, denn ersterer bleibt hinsichtlich der Informationen stets gleich.
CV und Résumé - Unterschiede im Überblick
Zusammengefasst lassen sich zwischen amerikanischem CV und Résumé gewisse Unterschiede feststellen, die in folgender Tabelle übersichtlich zusammengefasst sind:
Amerikanischer CV | Résumé | |
---|---|---|
Verwendung | Akademische, öffentliche und pädagogische Stellen | Nicht-akademische Stellen |
Länge | Mind. zwei Seiten | Eine Seite, in Ausnahmefällen zwei |
Aufbau | Chronologisch kategorisiert | Völlige Gestaltungsfreiheit |
Inhalt | Statisch und umfassend | Individuell und prägnant |
Zweck des Dokuments | Darlegung der akademischen Leistungen und Laufbahn | Darlegung der Eignung für die Stelle |
Fazit: Résumé & CV sind zwei Seiten der gleichen Münze
Je nachdem, in welchem Land du dich auf welche Stelle bewirbst, wird entweder das Résumé oder ein Curriculum Vitae gefordert. Während es sich in den USA und Kanada dabei um zwei unterschiedliche Dokumente handelt, beschreiben sie im Rest der Welt dasselbe.
Wichtig für dich ist zu wissen, dass das Résumé im Prinzip ein Werbebrief ist, in dem du dich verkaufst und der für jede ausgeschriebene Stelle individuell erstellt wird. Im CV hingegen schilderst du umfassend deinen akademischen und beruflichen Werdegang und belegst deine Kompetenz durch Publikationen und deine Ausbildung.
Wenn du Hilfe brauchst, um deine Vita zu erstellen, dann bist du auf Jobseeker genau richtig. Hier findest du verschiedene Lebenslauf-Vorlagen, die du für deine Bedürfnisse anpassen und dann herunterladen und verschicken kannst - entweder per Post oder E-Mail. Praktischerweise kannst du auch zwischen verschiedenen Designs wählen, sodass du dich voll und ganz auf das Wesentliche, nämlich den Inhalt, konzentrieren kannst.
Verschaffe dir einen Vorteil
Sorge dafür, dass deine Bewerbungen aus der Masse herausstechen.