Bewerbungsschreiben Aufbau
Von Christina Leitner, Autorin • Zuletzt aktualisiert am 6. November 2024

Bewerbungsschreiben Aufbau

Damit eine Bewerbung den erwünschten Erfolg erzielt, ist nicht nur der Inhalt von Belang. Da sind sowohl beim Lebenslauf als auch beim Bewerbungsschreiben formaler Aufbau und Struktur fast genauso wichtig wie der Inhalt. Mehr noch: Der Aufbau des Bewerbungsschreibens spielt eine nicht zu unterschätzende Rolle, denn immerhin sollte sich das Bewerbungsschreiben gut und schnell lesen lassen. Eine überlange Darstellung der eigenen Person und Motivation ist da ebenso wenig zielführend wie ein Bewerbungsschreiben, das die Punkte aus dem Lebenslauf in Sätzen verpackt wiedergibt. In diesem Artikel erfährst du, wie der Aufbau eines Bewerbungsschreibens strukturiert sein sollte.

Jetzt starten

Bewerbungsschreiben formaler Aufbau

Ebenso wie beim Lebenslauf gilt es auch beim Bewerbungsschreiben, gewisse Vorgaben zu beachten, sowohl was Inhalt als auch Bewerbungsschreiben Aufbau und Form betrifft. Als zentraler Bestandteil der Bewerbungsunterlagen sollte das Bewerbungsschreiben ebenso wie alle anderen Unterlagen fehlerfrei und aktuell sein. Achte darauf, dass du dich auf die angestrebte Stelle bzw. das Unternehmen beziehst und die entsprechenden Personen direkt adressiert, anstatt ein generisches Schreiben zu verschicken. Schließlich soll das Bewerbungsschreiben den Zweck haben, dich und deine Motivation vorzustellen. Dementsprechend wichtig ist es, dass du auf Individualität achtest und dich authentisch präsentierst. Achte bei der Formulierung auf ein selbstbewusstes Auftreten, das dabei aber nicht arrogant oder unsympathisch wirkt.

Bei aller Individualität solltest du nicht vergessen, dass bei jedem Bewerbungsschreiben formaler Aufbau und Korrektheit eine wichtige Rolle spielen. Welchem Muster die Struktur folgen sollte, wird im Folgenden eingehender beschrieben, eines sei aber gleich vorausgeschickt: Ein Bewerbungsschreiben sollte nie länger als eine Seite sein. Achte außerdem darauf, dass dein Bewerbungsschreiben fehlerfrei und grammatikalisch korrekt ist. Flüchtigkeitsfehler und eine falsche Rechtschreibung hinterlassen nie einen guten Eindruck.

Kopfzeile

Die Kopfzeile, auch Briefkopf genannt, steht, wie der Name bereits vermuten lässt, ganz oben im Bewerbungsschreiben. Sie hat eine wichtige Funktion, denn hier gibst du deine Kontaktdaten an. Zu den Kontaktdaten gehören neben deiner Adresse auch deine Telefonnummer und E-Mail-Adresse sowie selbstverständlich dein Name. Es sollten sich absolut keine Tippfehler oder Zahlendreher einschleichen, denn du möchtest schließlich erreichbar sein. Du kannst den Briefkopf als klassische Kopfzeile zentriert eingeben oder deine Kontaktdaten rechts- oder linksbündig ausrichten.

Auch die Kontaktdaten des Unternehmens sind laut dem Aufbau eines Bewerbungsschreibens Teil der Kopfzeile. Es macht einen guten Eindruck, wenn du hier einen direkten Ansprechpartner nennst. Sollte dieser nicht in der Stellenausschreibung genannt werden, kannst du auf der Webseite des Unternehmens, über LinkedIn oder Xing recherchieren. Alternativ löst auch ein Anruf im Unternehmen die Frage nach dem richtigen Ansprechpartner. Der Ansprechpartner wird noch vor dem Namen und der Adresse des Unternehmens genannt. Wie das aussehen sollte und auch verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten für den Briefkopf bzw. die Kopfzeile kannst du unter unseren Bewerbungsschreiben Vorlagen finden.

Betreff

Unter der Kopfzeile folgt der Betreff. Dieser ist insofern wichtig, als der Empfänger auf einen Blick erkennen kann, worum es sich bei dem Schreiben handelt. Wenn du dich auf eine ausgeschriebene Stelle bewirbst, dann machst du hier Angaben zur Stellenanzeige, inklusive Kennziffer oder Referenznummer. Ist die Stelle für verschiedene Orte und mit variablen Stunden ausgeschrieben, macht es Sinn, hier anzugeben, wo und wie viel du arbeiten möchtest. Gib einfach den Ort und das Stundenausmaß an. Bewirbst du dich ohne ausgeschriebene Stelle mit einer Initiativbewerbung, dann sollte der Betreff ausreichend Aussagekraft haben, um den Empfänger zum Weiterlesen zu animieren.

In beiden Fällen sollte der Betreff knapp und präzise formuliert sein und eine Zeile nicht überschreiten. Er wird linksbündig ausgerichtet und du kannst bei der Formatierung eine größere Schriftart als für den Rest des Schreibens verwenden oder den Betreff fett formatieren, damit er sofort ins Auge springt. Das Wort „Betreff” sollte hier übrigens nicht vorkommen, denn das ist veraltet. Der Empfänger weiß auch so, worum es sich handelt.

Datum und Ortsangabe

Unterhalb des Briefkopfs machst du rechtsbündig Angaben zu Ort und Datum. Du beginnst mit dem Ortsnamen, darauf folgt ein Komma und dann das aktuelle Datum. So weiß der Empfänger, dass dein Schreiben aktuell ist.

Anrede

Bei der Anrede solltest du nach Möglichkeit darauf achten, einen konkreten Ansprechpartner direkt anzusprechen. Versuche, die Floskel „Sehr geehrte Damen und Herren” zu vermeiden, denn das klingt unpersönlich, während eine direkte Ansprache zeigt, dass du dich mit der Stellenausschreibung bzw. dem Unternehmen auseinandergesetzt hast.

Falls in der Anzeige kein Personalverantwortlicher oder eine direkte Kontaktperson angegeben wurde, dann kannst du diese im Internet oder durch einen Anruf im Unternehmen herausfinden.

Inhalt des Bewerbungsschreibens

Während eine fehlerfreie Form und ein korrekter Aufbau des Bewerbungsschreibens wichtig sind, sollte selbstverständlich der Inhalt nicht zu kurz kommen. Es ist wichtig, dass du dich konkret auf die angestrebte Stelle beziehst und deine Motivation und auch deine Eignung in knappen Worten und auf den Punkt gebracht beschreibst. Der Text gliedert sich dabei in die folgenden Abschnitte:

Einleitung

Mit der Einleitung des Bewerbungsschreibens möchtest du beim Empfänger Interesse wecken und ihn zum Weiterlesen anregen. Verwende daher gleich zu Beginn ein paar wichtige Schlagwörter, mit denen du verdeutlichst, warum du dich für die Stelle oder das Unternehmen interessierst und der geeignete Kandidat bist. Abgedroschene und nichtssagende Floskeln, die zudem mehr passiv als aktiv klingen, solltest du vermeiden. Dazu gehören Standardsätze wie „Ich möchte mich auf die ausgeschriebene Stelle bewerben” oder auch „Mit großem Interesse habe ich Ihre Stellenausschreibung gelesen”. Diese Einleitungen klingen langweilig und signalisieren kein Engagement. Sie werden daher den Empfänger auch nicht dazu animieren, weiterzulesen.

Bei einer Initiativ- oder Blindbewerbung - wenn du dich also ohne Stellenausschreibung bewirbst - gilt es noch viel mehr, gleich zu Beginn die richtigen Worte zu finden. Denn wenn das Unternehmen keine Stelle ausgeschrieben hat, ist es umso wichtiger, gleich mit der Einleitung Interesse an deiner Person zu wecken.

Hauptteil

Als entscheidender Abschnitt erfordert der Hauptteil des Bewerbungsschreibens meist auch am meisten Aufwand, denn hier solltest du die Möglichkeit nutzen, dich von anderen Bewerbern abzuheben. Es ist wichtig, dass du dich genau auf die ausgeschriebene Stelle und das Unternehmen beziehst und den Leser davon überzeugst, dass du der geeignete Kandidat für die Stelle oder das Unternehmen bist. Erwähne deine Stärken und bisherigen Erfahrungen und wähle dafür Beispiele aus deinem bisherigen beruflichen oder persönlichen Alltag, mit denen du deine Eignung faktisch belegen kannst.

Achte dabei aber darauf, dass es sich nicht nur um eine reine Wiederholung deines Lebenslaufs handelt, sondern argumentiere, weshalb sie für die angestrebte Stelle relevant sind. Damit kannst du auch gleich einen Bezug zum Unternehmen herstellen und damit aufzeigen, dass du dich tatsächlich damit auseinandergesetzt hast.

Als Bewerber mit keiner bis wenig Berufserfahrung kannst du deine Qualifikation für die angestrebte Position mit der Angabe von Praktika und Ferienjobs oder deiner Spezialisierung im Studium untermauern.

Soft Skills

Während im Lebenslauf deine Kenntnisse und Erfahrungen aufgelistet werden, geht es im Bewerbungsschreiben um deine Soft Skills, also deine sozialen und zwischenmenschlichen Kompetenzen. Selbst im Bewerbungsprozess sind Qualifikationen und Erfahrungen nicht alles, was zählt, und durch Angabe deiner sozialen Kompetenzen bietest du dem Leser einen besseren Gesamteindruck deiner Person. Dabei solltest du es jedoch vermeiden, Eigenschaften wie Pünktlichkeit, Flexibilität oder Belastbarkeit zu nennen, denn diese werden eigentlich vorausgesetzt. Nennst du sie explizit, vermuten Personalverantwortliche das Gegenteil, wie Unpünktlichkeit und Unzuverlässigkeit.

Wenn du Soft Skills im Bewerbungsschreiben angibst, dann sollten diese einen Mehrwert darstellen. Sie werden nicht umsonst häufig auch mit dem Begriff „Schlüsselqualifikationen” bezeichnet und umfassen all jene Fertigkeiten und Fähigkeiten, die du nicht im Zuge deiner Ausbildung oder bisherigen beruflichen Tätigkeiten erworben hast. Da sie einen Rückschluss auf deine Persönlichkeit zulassen, solltest du dir gut überlegen, welche Soft Skills wirklich auf dich zutreffen und dich treffend beschreiben.

Es kann Sinn machen, sich Hilfe von Freunden und Familie zu holen: Bitte dir nahestehende Menschen einfach um ein Feedback bezüglich deiner Stärken oder zu besonderen Eigenschaften.

Schlusssatz

Laut dem Aufbau eines Bewerbungsschreibens ist der Schlusssatz genauso wichtig wie die Einleitung und der Hauptteil. Hier nennst du gegebenenfalls deine Verfügbarkeit - also das Stundenausmaß - bzw. deinen ehestmöglichen Arbeitsbeginn. Wird in der Stellenbeschreibung eine Angabe zur Gehaltsvorstellung gefordert, dann gehört diese auch in den Schlussteil. Wenn du nicht möchtest, dass dein aktueller Arbeitgeber für eine Referenz oder sonstige Nachfragen kontaktiert wird, dann solltest du dies auch im Schlussteil erwähnen, indem du darum bittest, deine Bewerbung vertraulich zu behandeln.

Achte beim finalen Satz darauf, den Konjunktiv zu vermeiden. Es klingt selbstbewusster, wenn du mit den Worten „Ich freue mich auf ein persönliches Gespräch” als mit „Ich würde mich freuen, …” endest. Der Konjunktiv sollte übrigens ebenso wie eine passive Schreibweise im gesamten Bewerbungsschreiben vermieden werden.

Bewerbungsschreiben Aufbau auf Englisch

Bewerbungen in Englisch sind dank Globalisierung und weit verzweigter internationaler Konzerne keine Seltenheit mehr. Falls du dich bei einem Unternehmen im Ausland oder bei einem internationalen Konzern bewirbst, dann kann ein Bewerbungsschreiben auf Englisch, der sogenannte Cover Letter, erforderlich sein. Während das deutsche Bewerbungsschreiben und der englische Cover Letter einige Gemeinsamkeiten aufweisen, unterscheiden sie sich nicht nur rein sprachlich, sondern auch in gewissen anderen Punkten voneinander. Wie diese aussehen und was beim Aufbau eines Bewerbungsschreibens auf Englisch zu beachten ist, erfährst du in unserem Blog-Beitrag zu diesem Thema.

Bewerbungsschreiben Aufbau - Vorlage

Auch wenn wir hier einen detaillierten Einblick in den Aufbau des Bewerbungsschreibens gegeben haben, so kann es doch hilfreich sein, neben dem theoretischen Input auch praktische Hilfe in Form einer Vorlage zu haben. Das Schlagwort lautet „Muster für den Aufbau eines Bewerbungsschreibens”: Der Text schreibt sich zwar nicht von selbst und du musst schon aktiv an deiner Bewerbung arbeiten, aber mit einem Muster weißt du zumindest, welcher Teil wohin gehört und kannst sicherstellen, dass du nichts vergisst. Unter unseren Bewerbungsschreiben Vorlagen findest du verschiedene Vorlagen für professionell aufgebaute und formatierte Bewerbungsschreiben, die du personalisieren und mit deinen eigenen Worten ersetzen kannst.

Moderne Bewerbungsschreiben - Aufbau

Eine moderne Bewerbung gleicht einer klassischen Bewerbung, sie zeichnet sich aber durch ein modernes Layout und Design aus. Durch den gekonnten - und nicht übertriebenen - Einsatz gestalterischer Elemente kannst du deinen Lebenslauf, dein Anschreiben und deine restlichen Unterlagen aufwerten und dich von anderen Mitbewerbern abheben.

Moderne Bewerbungsschreiben haben also den gleichen formalen Aufbau und Inhalt wie klassische Schreiben, aber du kannst zusätzlich dein Geschick mit dem Computer und deine Kreativität durch den Einsatz gestalterischer Elemente unter Beweis stellen. Wie moderne Bewerbungsschreiben in Aufbau und Layout aussehen können, kannst du in unseren Bewerbungsschreiben Vorlagen sehen.

Teilen über:
Christina Leitner
Christina Leitner
Autorin
Christina Leitner, freiberufliche Journalistin und Texterin, gibt ihre langjährige Erfahrung im Bewerbungscoaching in Form praktischer Tipps und leicht lesbarer Artikel an Jobsuchende – vom Absolventen bis zur Wiedereinsteigerin – weiter.

Verschaffe dir einen Vorteil

Sorge dafür, dass deine Bewerbungen aus der Masse herausstechen.

Jetzt starten